Die Beamten des Inspektionsdienstes der Nordhäuser Polizei hatten in der Vergangenheit viele ansprechende und umfangreiche Einsatzlagen zu bewältigen. Ein in der Stadt vagabundierendes Wildschein gehörte aber bisher noch nicht dazu.

Nordhausen. Am Freitag wurde gegen 15:20 Uhr die Landeseinsatzzentrale der Thüringer Polizei durch erschrockene Bürger darüber informiert, dass ein Wildschwein in der Nordhäuser Altstadt frei herumläuft. Das Tier wurde mehrfach im Bereich des Bingerhofes gesichtet. Um den Schutz des Tieres, wie auch der Bevölkerung zu gewährleisten wurde auch die Rettungsleitstelle des Landkreises über diese ungewöhnliche Einsatzlage informiert.

Das Tier verirrte sich auf das Schulgelände an der Wiedigsburg. Im Zusammenwirken von Feuerwehr, Ordnungsbehörde und Polizei konnte das Gelände der Schule abgeriegelt werden. Das Tier stand erheblich unter Stress. Es war geplant, das Tier unter Einsatz eines Betäubungsgewehres ruhigzustellen. Gegen 17:36 Uhr gelang der Betäubungsschuss.

Auch nach geraumer Zeit war es nicht möglich, sich dem Tier anzunähern. Es stellte sich heraus, dass das Tier schwer verletzt war, weshalb es vor Ort durch den Stadjäger erlegt werden musste. Personen wurden durch das Wildschwein, bei dem es sich um eine Bache handelte, nicht verletzt. Wildschweine, die sich in einer Ausnahmesituation befinden und erst recht Bachen mit Jungtieren, gelten als gefährlich.