„Wort zum Sonntag“ verfasst von Tobias Reinhold, katholischer Pfarrer in Teistungen
Liebe Leserinnen und Leser, steht Ihr Tannenbaum noch festlich geschmückt in Ihrer Wohnung? Spätestens nach dem Fest der Taufe des Herrn verschwinden wohl die letzten Weihnachtsbäume samt Dekoration aus unseren Zimmern, nur in manchen Kirchen sehen wir sie noch bis zum Fest der Darstellung des Herrn am 2. Februar. Auch im liturgischen Kirchenjahr ist der Weihnachtsfestkreis bereits beendet und Jesus längst erwachsen.
Aber, was passiert eigentlich mit der Weihnachtsbotschaft, die wir in den letzten Wochen gehört haben? Legen wir diese auch – wie die „Deko“ – in einen Karton bis zum nächsten Weihnachtsfest? Zu Weihnachten haben wir gehört, dass Gott immer wieder neu in diese Welt kommt.
An uns liegt es, diese Botschaft im Alltag zu zeigen und sie auch mit Leben zu füllen. Das neue Jahr 2021 ist noch sehr jung; die Zeit der guten Vorsätze ist immer noch möglich; Anfänge sind spürbar und zu verwirklichen.
Dazu möchte ich Ihnen und mir einen passend formulierten Text der Theologin Gisela Baltes mit auf den Weg geben:
Die Krippe wird abgebaut.
Die Engel, die Hirten, die Könige
werden in ihre Schachteln gelegt.
Obenauf Maria und Josef.
Zum Schluss das Kind.
Weggeräumt. Weggeschlossen.
Bis zum nächsten Jahr.
War es das schon? Was bleibt?
Was bleibt uns
vom Knaben im lockigen Haar?
In den Mittelpunkt rückt wieder
der Wanderprediger,
der umherzieht, um den Menschen
die Frohe Botschaft vom Reiche Gottes
in Wort und Tat zu verkünden.
Dort, wo die Krippe stand,
wird schließlich das Kreuz aufgerichtet,
später die Osterkerze.
So schließt sich der Kreis
von der Geburt bis zur Auferstehung.
Jahr für Jahr
vergegenwärtigende Erinnerung,
erinnernde Gegenwart
der für alle Zeit geltenden
Heilszusage unseres Gottes.
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