Gerade in der Osterzeit gelten die kleinen, gesprenkelten Wachteleier für manche Menschen als Delikatesse. Sie sind inzwischen auch in vielen Supermärkten erhältlich. Der Deutsche Tierschutzbund macht darauf aufmerksam, dass viele der Wachtelhennen in Deutschland standardmäßig in viel zu kleinen Käfigen gehalten werden und rät vom Kauf der Eier ab.
„Während die Haltung von Legehennen in Käfigbatterien in Deutschland mittlerweile verboten ist, müssen die meisten Wachteln noch in dieser tierquälerischen Haltungsform dahinvegetieren“, erklärt Nina Brakebusch, Fachreferentin beim Deutschen Tierschutzbund. „Die Wachteln haben so wenig Platz, dass sie sich kaum um sich selbst drehen, geschweige denn die Flügel ausstrecken oder sich hinlegen können.“
Einer Wachtel stehen in manchen Haltungssystemen gerade einmal 125 Quadratzentimeter zu. Statt im Sand zu baden, zu scharren und zu picken, stehen die Tiere permanent auf Gitterböden – in drangvoller Enge. Auch die Hochleistungszucht birgt Tierschutzprobleme.
Während wildlebende Wachteln lediglich zehn bis 15 Eier im Jahr legen, „produzieren“ Hennen der speziell gezüchteten Legelinie in ihrer kurzen „Nutzungszeit“ von maximal 38 Wochen knapp 200 Eier, bevor sie geschlachtet werden. Die körperlichen Folgen dieser enormen Legeleistungen sind extrem, die Tiere leiden häufig unter Entzündungen von Bauchfell und Eileiter.
Haltungsform für Verbraucher nicht ersichtlich
Derzeit gibt es keine gültige Vermarktungsnorm für Wachteleier, sodass anhand der Verpackung im Supermarkt nicht ersichtlich ist, wie die Hennen wirklich gehalten werden. Die EU-Vermarktungsnorm für Hühnereier findet bei Wachteleiern keine Anwendung. Deshalb finden sich im Handel zum Beispiel immer wieder Eier, die mit dem Zusatz „aus Bodenhaltung“ vermarktet werden, ohne dass dies mit den Anforderungen, die an eine Bodenhaltung bei Hühnern gestellt werden, übereinstimmt.
Auch der Begriff „Auslaufhaltung“ ist nicht unbedingt mit der Freilandhaltung bei Hühnern vergleichbar. Wer auf Wachteleier nicht verzichten möchte, sollte daher auf biologische, durch Ökoverbände zertifizierte Produkte achten. Eine pflanzliche Ernährung stellt jedoch immer den konsequentesten Weg zu mehr Tierschutz dar.