Die Stadt Dingelstädt hat sich seit 1. Januar 2023 vergrößert und zwar um vier Orte, die zum Unstrut Hainich Kreis gehörten. Geschichtlich gesehen, aber immer Eichsfelddörfer waren. Mehr zu Bickenriede hier:

Bickenriede wurde zum ersten Mal urkundlich erwähnt am 12.08.1146. Der Dorfname lautet hier „Bichenrid“. Dieser änderte sich im Laufe der Zeit bis zum heutigen Bickenriede.

Der Dorfname – Bickenriede – wird verschieden erklärt. Die wahrscheinlichste Erklärung ist wohl in der Ableitung von dem urkundlichen Wort „Bichenrid“ zu sehen. Der Name könnte hiernach von „Buchenried“ herrühren und bedeutet somit eine sumpfige Niederung, die mit Buchen bewachsen ist.

Bis 1294 waren die Grafen von Gleichenstein die Herren über Bickenriede. Ihnen gehörten die Schlösser Gleichenstein, Scharfenstein und Birkenstein mit deren Bezirken. Ursprünglich wurde dieses Gebiet nur Eichsfeld genannt und erstreckte sich von Ammern und Lengefeld bis Heiligenstadt.

Am 15. November 1294 verkauften die Grafen von Gleichen infolge hoher Verschuldung das Eichsfeld an das Erzstift Mainz. Bis 1802 unterstand Bickenriede kirchlich und politisch dem Mainzer Kirchenfürsten mit einem Rad als Wappen. Im Laufe der Jahrhunderte zwang die wirtschaftliche Lage die Bewohner von Bickenriede immer wieder zum Verlassen ihrer Heimat. So wanderten nach dem 30-jährigen Krieg viele Bickenrieder ins Rheinland und ins Mühlhäuser Gebiet.

Der Niedergang der Heimatindustrie nach 1790 trug wesentlich zur Verschlechterung der Lebenssituation bei. Die heimische Landwirtschaft war nicht mehr in der Lage, die Einwohner ausreichend zu ernähren. In den Jahren 1836 bis 1888 verließen viele Bickenrieder ihr Heimatdorf und wanderten in die Vereinigten Staaten von Nordamerika aus.

Anfang April 1945 rückten von Westen Truppen der US Army auf Bickenriede zu. Es kam zu einem Gefecht am Ortsrand und Beschuss durch US-Artillerie, wodurch mehrere Gebäude im Dorf abbrannten. Bickenriede wurde von den Amerikanern besetzt. Anfang Juli 1945 wurden die Amerikaner durch die Rote Armee abgelöst. So kam Bickenriede zur Sowjetische Besatzungszone, dann DDR, und machte alle entsprechenden gesellschaftlichen Veränderungen mit.


Am 1. Januar 1997 wurde aus den fünf bis dahin selbstständigen Gemeinden Bickenriede, Dörna, Hollenbach, Lengefeld und Zella die Gemeinde Anrode gebildet.

Bürgermeister der Ortschaft Bickenriede ist Jonas Urbach.

Foto: Stadt Dingelstädt

Auf Grund einer Bürgerbefragung 2021 wurde die Gemeinde Anrode zum 01.01.2023 offiziell aufgelöst und die Gemeinden Bickenriede und Zella schlossen sich der Landgemeinde Stadt Dingelstädt an. Über 93 Prozent der Bürger hatten sich bei der Bürgerbefragung für den Zusammenschluss mit Dingelstädt entschieden.

Aktuell leben in der Ortschaft Bickenriede 1.430 Einwohner. In Bickenriede gibt es eine Staatliche Grundschule, einen Katholischen Kindergarten, ein Hotel, ein Gewerbegebiet von rund neun Hektar Fläche. Die Eichsfelde Werke, EW Projekt, ist Erschließungsträger für ein neues Wohngebiet für 12 Eigenheime.

Treffpunkte in Bickenriede:

  • Klosterscheune
  • Kolpingraum
  • Marienheim
  • Schützenhaus
  • Kulturhaus
  • Sportplatz

Die Stadt Dingelstädt besteht seit dem 1. Januar 2023 aus den neun Ortschaften Beberstedt, Bickenriede, Dingelstädt, Helmsdorf, Hüpstedt, Kefferhausen, Kreuzebra, Silberhausen und Zella.