Die Resolution wurde auf dem heutigen Treffen der Vertreterversammlung einstimmig beschlossen. Die Vertreterversammlung fordert die komplette Entbudgetierung aller ärztlichen Fachgruppen, und zwar ohne Wenn und Aber. Alle vertragsärztlichen Leistungen müssen zu festen Preisen bezahlt werden.


Die selbständig tätigen Ärzte und Psychotherapeuten sowie medizinische Versorgungszentren
unterliegen bei ihren Einnahmen de facto der politischen Planwirtschaft, auf der Ausgabenseite
aber herrscht Marktwirtschaft – immer höhere Kosten stehen in Zeiten anhaltend hoher Inflation
real sinkenden Einnahmen gegenüber. Patienten zugleich immer neue Leistungsversprechen zu
machen, ist politisch nicht nur grob fahrlässig, sondern droht die ambulante Versorgung
endgültig an die Wand zu fahren.


Seit Jahrzehnten bekommen Ärzte und Psychotherapeuten ihre erbrachten Leistungen für
Kassenpatienten nur mit einem vorweg verhandelten Jahresbudget vergütet: Je mehr die
Praxen arbeiten, desto geringer werden die einzelnen Leistungen bezahlt. Diese Politik baut auf
die Selbstausbeutung eines ganzen Berufsstandes. Sie schadet der Attraktivität der ambulanten
Versorgung und führt schon heute dazu, dass junge Ärzte die ambulante Versorgung meiden.

Eine verlässliche wirtschaftliche Basis ist die Grundlage für die Existenzgründungen der
Zukunft. Sie sichert die wohnortnahe ambulante Versorgung auch dort, wo heute schon
zusätzliche Ärztinnen und Ärzte gebraucht werden. Eine Entbudgetierung aller erbrachten
ärztlichen Leistungen ist seit Jahren überfällig.