Leinefelde-Worbis, Heilbad Heiligenstadt und Stadt Dingelstädt bilden Kommunale
Arbeitsgemeinschaft
Gestern unterzeichneten die Bürgermeister Christian Zwingmann (parteilos) aus
Leinefelde-Worbis, Thomas Spielmann (BI Menschen für Heiligenstadt) aus Heilbad Heiligenstadt und Andreas Fernkorn (CDU) aus Dingelstädt im Bürgerhaus der Stadt Dingelstädt den Vertrag zur Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft (KAG) „Obereichsfeld“ in Dingelstädt.
Wachsende Herausforderungen belasten die Funktionsfähigkeit der Kommunen immer mehr. Weniger Bürger, knappe Finanzen und stetig steigende Anforderungen verringern die Handlungs- und Gestaltungsmöglichkeiten insbesondere der kleineren und mittleren Städte. Eine Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit dauerhaft zu stärken, bietet der Ausbau der Zusammenarbeit benachbarter Kommunen. Das jedenfalls haben sich die drei größten Städte des Eichsfeldes vorgenommen.
Damit entsteht im Nordwesten Thüringens ein kommunaler Kooperationsraum, in dem zur Jahresmitte 2022 über 44.000 Einwohner lebten, also mehr als in Mühlhausen (knapp 36.000 Einwohner) oder Nordhausen (rund 41.000 Einwohner). Durch die zum Jahreswechsel 2023 vollzogene und in Vorbereitung befindliche kommunale Neugliederung wird der Kooperationsraum „Obereichsfeld“ bis Anfang 2024 sogar auf über 50.000 Einwohner anwachsen, so die drei Bürgermeister.
Zudem bildet dieser Kooperationsraum das wichtigste Wirtschaftszentrum mit den meisten Arbeitsplätzen im Nordwesten Thüringens. Konkreter Anlass für die Gründung der KAG waren die kommunalen Neugliederungen in den vergangenen Jahren einerseits, sowie die Absicht der Landesregierung durch Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms, auch die mittelzentralen Funktionsräume in Thüringen neu zu gliedern.
Durch das Bündeln vorhandener Potenziale, die Vermeidung konkurrierender Entwicklungen und eine gemeinsame Profilierung und Positionierung sollen kommunale Aufgaben auch weiterhin effektiv und bürgernah wahrgenommen werden“, führt Andreas Fernkorn aus, der zunächst auch den Vorsitz in der KAG übernimmt. Zudem ist für die drei Städte wichtig, dass „durch diese interkommunale Kooperation möglich wird, auf der Grundlage der kommunalen Selbstverwaltung die derzeitige zentralörtliche Bedeutung der drei Städte nicht nur zu erhalten, sondern auch auszubauen“, so Thomas Spielmann.
Bereits im letzten Jahr hatte die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen gemeinsam mit der
Wirtschaftsfördergesellschaft Ostthüringen ein Regionales Entwicklungskonzept für den
Kooperationsraum „Obereichsfeld“ ausgearbeitet. Aus dem im Januar 2023 vorgelegten Regionalen Entwicklungskonzept geht hervor, dass der Raum um die Städte Leinefelde-Worbis, Heilbad Heiligenstadt und Dingelstädt im Vergleich mit anderen mittelzentralen Funktionsräumen in Thüringen perspektivisch durchaus die Funktionen eines Mittelzentrums mit Teilfunktionen eines Oberzentrums ausfüllen kann.
„Durch die Gründung der KAG ‚Obereichsfeld‘ wird eine leistungsstarke Organisationsstruktur geschaffen, die eine zügige Umsetzung der Schlüsselmaßnahmen ermöglicht, die zur dauerhaften Wahrnehmung dieser zentralörtlichen Funktion notwendig sind“, betont Christian
Zwingmann. Schlüsselmaßnahmen in diesem Zusammenhang sind unter anderem die gemeinsame Entwicklung eines interkommunalen Gewerbe- und Industriegebietes, die Ansiedlung weiterer Einrichtungen von Landes- oder Bundesinstitutionen, oder der Aufbau eines Lehr – und Innovationszentrums.
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