Peruanischer Spargel im Herbst, Erdbeeren aus Marokko im Winter: Im Supermarkt werden die meisten Obst- und Gemüsesorten das ganze Jahr über angeboten. Für ihren Import aus wärmeren Regionen der Erde werden meist weite Transportwege in Kauf genommen. Das geht zu Lasten des Klimas – und häufig auch der Nährstoffe. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, warum Käufer öfter zu erntefrischem Obst und Gemüse aus der Region greifen sollten.

Beim Einkaufen ist es oft schwer zu erkennen, ob Obst und Gemüse aus dem Freiland oder aus dem Gewächshaus stammen – und ob sie mit dem Flugzeug oder auf dem Lkw nach Deutschland transportiert wurden.

„Das Ursprungsland muss bei fast allen Gemüse- und Obstsorten angegeben werden. So können Verbraucher weit gereiste Lebensmittel erkennen – und gegebenfalls eine andere Wahl treffen“, sagt Julia Müller, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen. „Achten die Käufer dann noch auf die Erntesaison, greifen sie damit meist automatisch zu Freilandprodukten.“

Obst und Gemüse, das innerhalb der Saison auf freiem Feld geerntet wird, hat Zeit zum Reifen. Dadurch enthält es mehr Vitamine und Mineralstoffe und ist oft intensiver im Geschmack. „Aktuell hat vor allem der Spargel seine Zeit. Ein Großteil der in Deutschland gekauften Stangen wird regional angebaut“, so Julia Müller.

Einen Überblick über die Hauptsaison von heimischem Obst und Gemüse gibt der Saisonkalender der Verbraucherzentralen. Unter dem Namen „GrünZeit“ ist der beliebte Saisonkalender als kostenlose App für Android und iOS basierte Geräte verfügbar. Die elektronische Einkaufshilfe zeigt auf einen Blick, wann Erdbeeren, Kopfsalat, Spargel & Co. hierzulande im Freien reifen.

Anbau im heimischen Gewächshaus ist sehr klimabelastend

 „Viele Verbraucher entscheiden sich bereits bewusst für Lebensmittel aus der Region“, weiß die Expertin. „Doch auch die heimische Produktion kann sehr klimabelastend sein. Gerade dann, wenn Obst und Gemüse außerhalb der Saison in beheizten Gewächshäusern heranreifen.“ Besonders markant ist das am Beispiel von Tomaten: 100 Gramm regional und saisonal gezüchtete Tomaten verursachen etwa 8,5 Gramm CO2. Dieselbe Menge an Tomaten, die außerhalb der Saison im beheizten Gewächshaus reift, bringt es auf 930 Gramm CO2. Das ist mehr als das 100-fache der Menge an klimaschädlichen Treibhausgasen.

   Fragen zu vielen weiteren Themen aus dem Bereich Lebensmittel und Ernährung beantworten die Experten der Verbraucherzentrale jeden Dienstag von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr kostenfrei unter Telefon (0361) 555 14-27 oder nach einer E-Mail an ernaehrung@vzth.de.

   Viele nützliche Tipps finden Verbraucher auch online unter lebensmittel-forum.de.