Zum Tag der Medizin drängte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christoph Zippel, das Land zu entschiedenem Handeln. „Unser Gesundheitssystem steht vor dem Kollaps, auf dem Land fehlen zahlreiche Hausärzte und die überfällige Krankenhausplanung ist auf den Sankt Nimmerleinstag geschoben. Die Ramelow-Regierung muss hier endlich aufwachen. Gesundheit ist ein zentrales Zukunftsthema“, erklärt Zippel.
Eine Demonstration von Hunderten Ärzten gegen die Landesregierung habe gezeigt, wie enorm der Handlungsdruck sei. Zippel: „Der demografische Wandel trifft das Gesundheitssystem mit voller Breitseite. Der Bedarf an medizinischer Behandlung wächst im ganzen Land, das Durchschnittsalter niedergelassener Ärzte liegt aber bei deutlich über 50 Jahren. Hier klafft zeitnah ein großes Loch in der Grundversorgung. Die Frage nach dem Fachpersonal bleibt schlicht unbeantwortet.“ Gesundheitsministerin Werner verschleppe diese wesentliche Frage für Thüringen und erkenne offenbar die Dringlichkeit nicht. Es sei kein Gestaltungswille erkennbar, alles gehe zu langsam und mit wenig Elan, so der Gesundheitsexperte.
Die CDU-Fraktion hat mit ihrer Ettersburger Erklärung bereits wesentliche Grundzüge für einen klaren Kurs in der Gesundheitspolitik abgesteckt. So müsse die von der CDU schon 2019 durchgesetzte Landarztquote endlich ernsthaft umgesetzt werden. Dieses wichtige vom Landtag beschlossene Projekt dauere einfach zu lang, so Zippel.
Dazu brauche es eine schnellere Anerkennung ausländischer Ärzte und auch mehr Medizinstudienplätze. „Ein ausländischer Arzt braucht in Thüringen anderthalb Jahre für seine Anerkennung. In Hessen dauert das acht Wochen. Das ist ein unhaltbarer Zustand.“ Teile der über 4000 derzeit nicht tätigen Ärzte sollten reaktiviert, die Prozesse in den Praxen derweil entbürokratisiert werden. Neue Formen der medizinischen Versorgung wie der Tele-Notarzt könnten zudem für Entlastung sorgen. Zippel: „Es liegt ein großer Stapel an Ideen und notwendigen Schritten auf dem Tisch. Thüringens Ärzte und medizinische Kräfte leisten hervorragende Arbeit. Sie brauchen aber vonseiten des Landes auch bestmögliche Voraussetzungen. Stattdessen wird Unsicherheit geschürt.“
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