Hans Carl von Carlowitz veränderte die Welt auf seine Weise: Er erklärte das Nachhaltigkeitsprinzip zur forstlichen Wirtschaftsweise. Foto: Daniela Tröger

Anlässlich des 307. Todestages von Hans Carl von Carlowitz erinnert ThüringenForst an den sächsischen Oberberghauptmann und Forstkameralisten, der am 3. März 1714 in Freiberg verstarb. Carlowitz beschrieb vor über 300 Jahren das Prinzip des „nachhaltenden“ Umgangs mit Ressourcen am Beispiel der Wälder.

Anlass war der damalige Zustand der regionalen Forste, die durch rücksichtslosen Raubbau in einem desaströsen Zustand waren. Sachsen war zur damaligen Zeit die größte Montanregion Europas und benötigte riesige Mengen an Holz zum Bergbau sowie als Energieträger. Er beschrieb seine Idee der „nachhaltenden Nutzung“ in der „Sylvicultura oeconomica“, dem ersten grundlegenden Lehrbuch der deutschen Forstwissenschaft. Es wurde 1713 auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt.

Das 432-seitige Werk mit dem Untertitel „Hauswirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baumzucht“ veränderte zunächst die deutsche, später auch die internationale Forstwirtschaft, um dann von den Vereinten Nationen (UN) zum Ende des letzten Jahrhunderts als universelles Nachhaltigkeitsprinzip „Sustainable Development“ übernommen zu werden.

Carlowitz selbst hat den globalen Siegeszug seiner Ideen leider nicht mehr miterlebt: Er starb kurz nach Vorstellung seines Buches. Seit 2003 wird an der Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg jährlich der „Hans-Carl-von-Carlowitz-Preis“ an hervorragende Studenten und Nachwuchswissenschaftler vergeben. 2013 feierte die deutsche Forstwirtschaft das 300. Jubiläum des Nachhaltigkeitsbegriffs.