Aussendung der Sternsinger in Beuren. Foto: Ilka Kühn

Beuren. Nach der Hl. Messe am Vormittag sind in Beuren von Pfarrer Gregor Arndt die Sternsinger am Alten Turm ausgesandt worden. „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet das Motto der diesjährigen Sternsingeraktion. Die Sternsinger werden dabei auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam machen. Mit den Spenden, die sie einsammeln, versuchen sie zu helfen. Wie in Beuren sind heute auch in Kallmerode die Mädchen und Jungen unterwegs.

„Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“ lautet das Motto der 64. Aktion Dreikönigssingen. Anhand von Beispielprojekten in Ägypten, Ghana und dem Südsudan wird gezeigt, wo die Hilfe der Sternsinger ankommt und wie die Gesundheitssituation von Kindern verbessert wird. 1959 wurde die Aktion erstmals gestartet.

Die Sternsinger gehen nicht in die Wohnungen, aber können vor dem Haus singen und um Spenden bitten. Foto: Ilka Kühn

Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder in Not engagieren. Rund 1,23 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart, mehr als 76.500 Projekte für benachteiligte Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).

Gesundheit im Mittelpunkt der 64. Aktion Dreikönigssingen

Mit ihrem aktuellen Motto machen die Sternsinger auf die Gesundheitsversorgung von Kindern in Afrika aufmerksam. In vielen Ländern des Globalen Südens ist die Kindergesundheit aufgrund schwacher Gesundheitssysteme und fehlender sozialer Sicherung stark gefährdet. In Afrika sterben täglich Babys und Kleinkinder an Mangelernährung, Lungenentzündung, Malaria und anderen Krankheiten, die man vermeiden oder behandeln könnte. Die Folgen des Klimawandels und der Corona-Pandemie stellen zusätzlich eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen dar.

Benson aus dem Südsudan ist auf dem diesjährigen Aktionsplakat zu sehen. Nach einem Sturz vom Mangobaum wurde der Fünfjährige im Daniel Comboni-Krankenhaus in Wau behandelt, das von den Sternsingern unterstützt wird.

Benson bei der Aufnahme im Daniel-Comboni-Krankenhaus in der südsudanesischen Stadt Wau. Mit Hilfe der Sternsinger aus Deutschland werden hier kleine und große Patienten behandelt.

Benson wollte sich eine Mango pflücken und ist vom Baum gestürzt. Ein Ast hatte sich in seinen Körper gebohrt. Er schriebt: „Die Holzsplitter ließen sich aber nicht rausziehen. Das tat so weh! Als sich das Ganze dann noch entzündete und ich vor Schmerzen nicht mehr sitzen konnte, hat Mama gesagt, dass ich zum Arzt muss. In unserem Dorf gibt es keinen Arzt.

Darum sind wir gleich am nächsten Morgen zum Krankenhaus losgelaufen. Mein kleiner Bruder ist bei Oma im Dorf geblieben. Mama hat manchmal meine Hand gehalten und mich etwas gezogen, aber ich konnte nicht so schnell gehen wegen der Schmerzen. Es war sehr heiß und ich hatte Durst. Wir sind erst am Nachmittag im Krankenhaus angekommen. Ich war so froh, endlich da zu sein! Aber ich hatte auch ein bisschen Angst.“

Man kann sich nicht vorstellen, wenn jemand unter Schmerzen kilometerweit laufen muss, um einen Arzt zu finden oder ins Krankenhaus zu kommen. Deshalb machen sich heute auch viele Sternsinger auf den Weg, damit Kindern, denen es nicht so gut geht, geholfen werden kann.

Auch wenn die Sternsingeraktion in diesem Jahr coronabedingt wieder etwas anders abläuft, spenden kann jeder. Die Mädchen und Jungen gehen nicht in die Wohnungen, aber sie kommen vors Haus und singen.

Ilka Kühn