Für den Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Carsten Feller, war es gestern eine Premiere. Er war zum ersten Mal im Alternativen Bärenpark Worbis und war sehr interessiert. Zu Carsten Fellers Aufgabengebiet zählt auch der Tourismus. Deshalb hat er sich in seiner Sommertour aufgemacht zu Zielen, die außerhalb des sogenannten Perlengürtels Thüringens liegen.
So stand gestern der Besuch des Bärenparkes in Worbis auf seinem Plan. Und es war nicht einfach mal nur so eine Stippvisite, nein, er hat sich zwei Stunden Zeit genommen, um dieses Tierschutzprojekt kennen zu lernen. Unbekannt war es dem Staatsekretär nicht, aber persönlich war er nun zum ersten Mal da. Der Geschäftsführer des Bärenparkes in Worbis, wo auch der Bärenpark im Schwarzwald dazu gehört, Bernd Nonnenmacher und die Leiterin des Bärenparkes Worbis, Sabrina Schröder, konnten sehr interessant und spannend über dieses Tierschutzprojekt berichten.
Die Tour begann gleich beim Erweiterungsgelände. Es ist sozusagen ein Leuchturmprojekt nicht nur in Thüringen. Kein anderes Bundesland hat solch eine Auffangstation für Wölfe, Luchse, u.a. Was passiert, wenn solche Tiere angefahren werden? Diese Tiere gehören dem Land, wo es angefahren wurde und das Land muss dafür sorgen, dass es irgendwo unterkommt. Zusammen mit dem Thüringer Umweltministerium wurde die Lösung für Thüringen gefunden und diese Auffangstation für Wildtiere gebaut, erklärte Bernd Nonnenmacher. Die Tiere werden aufgenommen, gesund gepflegt und wieder ausgewildert. Und das fast ohne menschlichen Kontakt. Sollten sie nicht mehr ausgewildert werden können, bleiben sie eben in Worbis. Bis alles stand, war es nicht einfach.
Im Bärenpark selbst gab es eine ganze Menge zu entdecken. Es kamen am Vormittag schon viele Besucher aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Das Tierschutzprojekt ist auch auf Besucher angewiesen. Die Kosten können nur durch Eintrittsgelder und Spenden gedeckt werden. Sabrina Schröder erklärte auch, wie hoch beispielsweise die Kosten für die Zufütterung sind. So brauchen die beiden jungen Bären, die aus dem Kriegsgebiet der Ukraine im Frühjahr geholt wurden, im Jahr für 13 000 Euro Futter. Und sie sind ja erst anderthalb Jahre alt, also längst nicht erwachsen.
Die Anlage des Bärenparkes hat sich in den vergangenen Monaten zur Freude des Besucher attraktiv weiterentwickelt. Im Team des Bärenparks sind auch einige Talente, wie Sabrina Schröder versicherte. Vieles wurde bei Arbeitseinsätzen gemacht, wie beispielsweise die neue Plattform unterhalb des Besucherzentrums. Um den Bauerngarten ist ein einzigartiger Zaun entstanden. Überhaupt ist das Engagement des gesamten Tierschutz-Teams deutlich zu spüren.
Der Staatsekretär hat den Alternativen Bärenpark natürlich vor allem unter dem Aspekt des Tourismus gesehen, denn für Tourismus ist er im Freistaat zuständig und dafür ist er immer auf der Suche nach Möglichkeiten, die touristischen Highlights aufzuspüren und auch bekannter zu machen. „Ich bin sehr beeindruckt von dem Engagement für die Wildtiere und habe großen Respekt vor dem, was die Stiftung für Bären hier im Eichsfeld aufgebaut hat“, sagte Carsten Feller bei seinem Besuch in Worbis.
Auch für die Geschäftsführerin des HVE Eichsfeld Touristik, Ute Morgenthal und den Leinefelde-Worbiser Bürgermeister Christian Zwingmann war der Besuch des Staatssekretärs sehr wichtig. Denn nur wenn alle an einem Strang für eine wichtige Sache ziehen, ist auch das Ergebnis dementsprechend befriedigend.
Ilka Kühn