Von Tobias Reinhold, Pfarrer in Teistungen: Jahresrückblicke sind immer aktuell und interessant. Fernsehsendungen, Zeitungen und viele Medien beschäftigen sich damit. Aber auch wir Menschen schauen ganz persönlich in Dankbarkeit oder aber in Sorge, Trauer und Schmerz auf ein vergangenes Jahr zurück, ziehen Bilanz und leiten daraus Erfahrungen ab.
Bis zum weltlichen Jahreswechsel sind es zwar noch ein paar Wochen hin, aber mit dem morgigen Christkönigsfest endet bereits das laufende Kirchenjahr. So lohnt es sich, auch hier einmal Rückschau zu halten auf mein Leben als Christ, meine Gottesbeziehung, mein Gebetsleben und meine Frömmigkeit, meine Taten der Nächstenliebe und meinen christlichen Lebenswandel im Alltag usw.
Dazu gehören auch ganz persönliche Fragen:
Können wir für uns selber sagen, dass das vergangene Kirchenjahr ein „Jahr des Herrn“ war:
– Weil ich Gottes Nähe und Führung erfahren durfte?
– Weil ich neue Herausforderungen bestehen durfte und daran gewachsen und gereift bin?
– Weil ich gespürt habe, dass ich nicht allein bin und durch Menschen etwas erfahren habe von Gottes Halt und Segen?
– Weil mir Erfahrungen und Begegnungen einen neuen Blick für meine Zukunft gegeben haben?
– Weil ich in Trauer und Schmerz erleben durfte: Ich bin nicht allein. Menschen halten zu mir und lassen mich erfahren: Wir halten mit dir aus und begleiten dich!
– Weil ich in vielen Dingen, die mir begegnet sind, wahrgenommen habe, dass Gott mein Leben bejaht?
– Weil ich immer neu glauben, hoffen und lieben durfte?
Ganz gewiss können wir alle solche Fragen noch ganz individuell betend betrachten und ergänzen.
Ich wünsche uns, dass wir im Rückblick auf unser letztes Kirchen- und Glaubensjahr bekennen dürfen: Ja, dieses war tatsächlich ein „Jahr des Herrn“. Und ich erbitte uns allen, dass wir voll Vertrauen, Hoffnung und Zuversicht ins kommende Kirchenjahr gehen können, weil wir darauf bauen, dass Gott auch künftig bei uns ist, uns begleitet und uns die nötige Kraft schenkt.
Pfr. Tobias Reinhold