Stiller Protest vor der Obereichsfeldhalle. Fotos: Ilka Kühn

Sie waren gekommen, um für das Hallenbad „Wipperwelle“ zu kämpfen, rund 70 Bürgerinnen und Bürger aus Worbis. Im stillen Protest verharrten sie von der Obereichsfeldhalle, in der um 16 Uhr die Stadtratsitzung begann. Eine Demo war nicht angemeldet, deshalb gab es auch keine Kundgebung. Rund 25 nahmen dann an der Stadtratsitzung teil.

Bis sie gehört wurden, vergingen vier Stunden. Die Bürgerfragestunde ist immer im Anschluss an die öffentliche Sitzung. Das es heute so eine lange Tagesordnung war, hatte der Stadtratsvorsitzende, Thomas Müller, empfohlen, das auch so zu belassen. Susann Mai hatte den Antrag gestellt, den Punkt vorzuziehen, der aber mehrheitlich abgelehnt wurde.

So nahm die Sitzung mit verschiedenen Tagesordnungspunkten ihren Lauf. Dann erhielten die Bürger Rederecht. Ruhig und sachlich trug einer nach dem anderen seine Argumente vor, warum die Wipperwelle auf keinen Fall verkauft werden sollte. Allen voran auch Uwe Semmelroth als Vorsitzender des Fördervereins für die Wipperwelle. Er stellte dem Geschäftsführer der Sport und Freizeit GmbH der Stadt, Andreas Ebert, die Frage, wieso man hier mit unterschiedlichen Zahlen arbeite. Der Geschäftsführer hatte kurz zuvor seine Sicht dargelegt, wie es um die Wipperwelle bestellt ist.

Anhand von Bildern zeigte er den Anwesenden, wie marode alles unter der Kellerdecke des Bades ist, wo die gesamte Technik steht. Er belegte mit Zahlen die Unwirtschaftlichkeit des Bades. Doch das konnte der Fördervereinsvorsitzende Uwe Semmelroth nicht so stehen lassen, seine Zahlen, die er von einem Jahresbericht von Andreas Ebert habe, würden ein ganz anderes Bild. belegen. Der Verein würde auch keine Zahlen mehr zur Wipperwelle erhalten, da es nur noch Gesamtzahlen gäbe.

Gleich zu Beginn der Stadtratsitzung hatte Michael Apel von der CDU-Fraktion eine Erklärung abgegeben zur Wipperwelle und später dann auch einen Antrag gestellt. Inhaltlich geht es darum, in Worbis ein Lehrschwimmbecken im Bereich der Schulen vorzuhalten, dass aber dann in der Verantwortung des Landkreises liege. In einem Gespräch hatte sich Landrat Werner Henning am vergangenen Samstag auf eine Frage zur Wipperwelle dahingehend geäußert, dass es nicht Aufgabe des Kreises sei, Schulschwimmen vorzuhalten, es sei keine Pflichtaufgabe. Man mache es, weil es wichtig sei.

Wie die Stadträte sich nun entschieden haben zum Thema Wipperwelle, bleibt abzuwarten. Da es eine Immobilienangelegenheit ist, wurde es in der nichtöffentlichen Sitzung behandelt, zu der auch Journalisten keinen Zutritt haben. Die öffentliche Sitzung mit anschließender Bürgerfragestunde war erst 20.30 Uhr zu Ende.

Fest steht jedenfalls, dass es auf beiden Seiten sicherlich noch einiges zu bereden gibt.

Ilka Kühn