Ein Beitrag von Eva-Maria Schneider und Karin Ziegler

Foto: Karin Ziegler

Laut Angaben des Deutschen Tierschutzbundes leben und sterben weltweit jährlich etwa 100
Millionen Tiere unter grausamsten Bedingungen für den Pelzhandel – eine erschütternde Zahl!
Das Tragen von Pelzmänteln gilt in den letzten Jahren gesellschaftlich mehr und mehr als verpönt,
was aber leider nicht wirklich zu einem Rückgang des Tierleidens geführt hat.

Verantwortlich dafür sind die vielen kleinen Pelzobjekte an Krägen, Bommeln an Mützen und ähnlichen modischen Teilen, die dem Verbraucher aufgrund ihrer geringen Größe oftmals nicht als Pelz ins Auge fallen. Gerade bei preiswerten Produkten wird dem Verbraucher oftmals vorgegaukelt , es handele sich um Kunstfell. Oftmals ist es jedoch billiger, Pelztiere unter bestialischen Bedingung zu züchten, als hochwertiges Kunstfell herzustellen.

Nach wie vor stammen 50 Prozent der weltweit gehandelten Pelze aus Europa. Bei Nerzen liegt der Anteil Europas sogar bei 85 % – Spitzenreiter in dieser erschütternden Statistik ist Finnland mit ca 950 Pelzfarmen.

Die Haltungsbedingungen und vor allem die Tötungspraktiken in diesen Pelzfarmen sind derart
grausam und bestialisch, dass wir an dieser Stelle darauf verzichten müssen, nähere Einzelheiten zu benennen. Auf der website des https://www.peta.de sowie des deutschen Tierschutzbundes
www.tierschutzbund.de finden Sie weiterführende Informationen. Auch auf das Thema von
gesundheitlichen Risiken durch übertragbare Krankheiten von Pelztieren auf Menschen wird
eingegangen.

In der EU sind aktuell in verschiedenen Mitgliedsstaaten Pelzfarmen per Gesetz verboten, dazu
zählen: Österreich, Belgien, Kroatien, Tschechische Republik, Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Luxemburg,Serbien, Italien, Frankreich, Nordmazedonien, Niederlande, Großbritannien. In Deutschland gibt es kein generelles Verbot von Pelztierfarmen , die letzte Farm wurde 2019 aus rein wirtschaftlichen Gründen geschlossen.

Wie können Verbraucher beim Kauf von Kleidung mit Fellbesatz Kunstpelz von echtem Fell
unterscheiden?

Seit 2012 gilt in der EU die Textilkennzeichnungsverordnung.Diese beinhaltet den Vermerk ‚enthält nicht-textile Teile tierischen Ursprungs‘ für Pelzbesatz an Mützen und Krägen. Leider wird dieses oft umgangen und falsch oder gar nicht deklariert, um den Käufer zu täuschen und zum Pelzerwerb zu manipulieren. Diese Praktiken werden nicht nur bei Billigware aus Fernost angewendet, sondern betreffen alle Preisklassen. Ganz besonders häufig werden z. B. Mützen mit Echtfellbommeln an offenen Marktständen angeboten und aufgrund des günstigen Preises ohne weitere Überprüfung gekauft.

So können Sie beim Kauf selbst beurteilen, ob es sich um Kunstfell oder echten Pelz handelt:
schiebt man die Haare auseinander, sieht man bei echtem Pelz immer Leder, d.h. Tierhaut mit Poren – dies ist bei genauem Hinsehen deutlich zu erkennen. Bei Kunstfell kommt eine gewebte Fläche zum Vorschein. Ein weiteres Merkmal zur Unterscheidung: pustet man auf das Fell, bewegen sich echte Tierhaare wesentlich stärker, Kunsthaare sind starrer und bewegen sich kaum.
Überzeugen Sie sich selbst und verlassen Sie sich nicht unbedingt auf die Aussagen der Verkäufer! Auch das kleinste Stück Echtpelz trägt eine traurige Geschichte in sich.