Leinefelde. Am Montagabend befasste sich der Stadtrat von Leinefelde-Worbis mit der Beschlussvorlage Nr. 307, die einen Grundsatzbeschluss zur Errichtung eines Veranstaltungsgebäudes im Ortsteil Worbis vorsieht. Ziel ist es, ein Projekt auf den Weg zu bringen, das den Mangel an geeigneten Veranstaltungsräumen in Worbis beheben soll. Drei verschiedene Standorte wurden vorgestellt, aber die Standortwahl schien vorher bereits beschlossen. Auch ein Investor soll schon in den Startlöchern stehen.
Die Stadt plant, das Thema Baurechtschaffung und die Entwicklung eines geeigneten Standortes voranzutreiben, da der ursprünglich vorgesehene Standort „Alter Bahnhof“ nicht umsetzbar ist. Wie aus der Sachdarstellung der Vorlage hervorgeht, sollen Impulse für alternative Flächen und eine bedarfsgerechte Planung gegeben werden. Ein „Saalneubau“ ist bereits als Entwicklungsziel im integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK 2035+) des Ortsteils Worbis verankert.
Bürgermeister Christian Zwingmann betonte während der Sitzung die Bedeutung des Projekts für die Einheitsstadt und erinnerte an die Bedeutung eines Veranstaltungsortes für Worbis. Er stellte drei mögliche Standorte vor, darunter auch erneut den „Alten Bahnhof“, dessen Rückkauf die Stadt aber rund 500.000 Euro kosten würde. Besonders hervorgehoben wurde jedoch ein zweiter Vorschlag: ein Veranstaltungsgebäude nahe dem Stadion. Christian Zwingmann erläuterte, dass Sport und Freizeit bedeutend waren und sein Großvater das Stadion mitgebaut habe. Dieser Standort sei für das Projekt hervorragend geeignet. Die Flcähe würde der Stadt gehören. Außerdem stünde ein Investor bereits bereit, um das Vorhaben schnell zu realisieren. Der dritte Vorschlag betraf eine Fläche im Gewerbegebiet (Nähe „Geschenke online“).
Wie soll gebaut werden?
Bevor über die Vorlage abgestimmt wurde, beantragte Thomas Rehbein von der CDU/FDP-Fraktion eine Erweiterung des Beschlusses. Der Antrag fand Zustimmung, und der Grundsatzbeschluss wurde schließlich einstimmig gefasst.
Standort Stadion bereits favorisiert
Doch die Standortfrage schien bereits im nächsten Tagesordnungspunkt geklärt und eine Richtung zu nehmen. Mit der Beschlussvorlage Nr. 305 wurde der Aufstellungsbeschluss zur 66. Änderung des Flächennutzungsplans für das „Sport- & Veranstaltungsgelände am Stadion“ in Worbis verabschiedet. Der Investor habe es sehr eilig, sagte der Ortsbürgermeister von Worbis, Jens Worm-Büschleb. In der Diskussion bemerkte Kathrin Roth, dass der Stadtrat soeben den Grundsatzbeschluss über den Bau des Veranstaltungsgebäudes gefasst habe und drei mögliche Standorte vorgestellt wurden. Im nächsten Beschluss sei aber nur noch von einem Standort die Rede gewesen. Die Antwort seitens einiger Stadträte und Bürgermeister war, dass man sich im Vorfeld schon geeinigt hätte. Ergibt sich allerdings die Frage, warum der Stadtrat erst jetzt über den Grundsatzbeschluss abgestimmt hat und dieser Beschluss nicht schon vor Jahren gefasst wurde, schließlich sucht Worbis schon lange eine Möglichkeit für einen Saal.
Die künftigen Planungen werden zeigen, wie das Projekt konkret umgesetzt wird und welchen Einfluss die Bürgerinnen und Bürger dabei nehmen können. Klar ist, dass das künftige Veranstaltungsgebäude auch Platz für Vereine haben soll.
Ilka Kühn