Bischofferode. Der neugebaute Rad-/ Gehweg mit einer Länge von 2,8 Kilometern und einer Breite von 2,5 Metern ergänzt das Radwegenetz im Eichsfeld nachhaltig und ermöglicht den Lückenschluss zwischen den Ortsteilen Bischofferode und Großbodungen. Die Verkehrsverhältnisse für den Rad- und Fußverkehr waren dort bislang unbefriedigend; der vorhandene Rad-/ Gehweg endete beim ehemaligen Bahnhofsgebäude in Bischofferode.
Der neugebaute Weg setzt dort ein und verläuft zunächst entlang der L 1011 bis zum ehemaligen Bahndamm. Ab diesem Punkt verläuft der Weg für rund 2,5 Kilometer auf dem ehemaligen Bahndamm. Durch die Nutzung der vorhandenen Bausubstanz wie Gleisbett, Entwässerungsanlagen und Brücken konnte der Eingriff in die Natur und der Flächenverbrauch sehr gering gehalten werden. Am Ortseingang von Großbodungen schwenkt die Trasse nach erneuter Querung der L 1011 in Richtung Dorfmitte ein.
„Mit dem neugebauten Radweg zwischen Bischofferode und Großbodungen ergänzen wir das Radwegenetz im Eichsfeld nachhaltig. Allen Menschen, die im Alltag mehr Radfahren wollen, sollen sichere und ausreichend breite Radwege zur Verfügung stehen – nicht nur in Städten, sondern gerade auch in ländlichen Räumen. Das Fahrrad wird nur dann eine attraktive Alternative zum Auto, wenn wir für sichere Radwege sorgen – in Stadt und Land. Dem Bund gilt der herzliche Dank des Freistaats für die Bereitstellung der Finanzhilfen“, sagte Staatssekretärin Prof. Dr. Schönig im Vorfeld der Verkehrsfreigabe.
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing: „Ich will es den Menschen leichter machen, sich für nachhaltige Verkehrsträger zu entscheiden. Mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ verbessert das BMDV die Bedingungen für Radfahrende in der Stadt und auf dem Land. Wir unterstützen die Länder und Kommunen etwa beim Neu-, Um- und Ausbau von Radwegen, Radwegebrücken, Radabstellanlagen und fahrradfreundlichen Kreuzungen ebenso wie bei der Instandsetzung vorhandener Radwege. Mit dem neuen Radweg zwischen Bischofferode und Großbodungen können sich die Radfahrerinnen und Radfahrer in der Region auf eine attraktive und gut ausgebaute Verbindung freuen.“
Die Gesamtkosten des Neubaus betrugen rund 940.000 Euro. Das Vorhaben wurde mit bis zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten im Rahmen des Sonderprogramms „Stadt und Land“ vom Bund gefördert. Die Finanzhilfe des Bundes belief sich auf 675.000 Euro, der Eigenanteil der Gemeinde auf rund 255.000 Euro. Der Freistaat Thüringen steuerte rund 9.000 Euro bei.
Baubeginn des Projektes war am 01.02.2023. Der Rad-/Gehweg kann nun nach 10 Monaten für den Verkehr freigegeben werden.
Hintergrund:
Mit dem Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes werden dem Freistaat Thüringen bis 2028 insgesamt rund 55 Mio. Euro als Bundesfinanzhilfen zusätzlich für Investitionen in die flächendeckende Radverkehrsinfrastruktur zur Verfügung stehen. Das Sonderprogramm „Stadt und Land“ ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat 2023 das erfolgreiche Sonderprogramm „Stadt und Land“ bis 2028 verlängert. In Thüringen werden die Mittel aus dem Sonderprogramm in Anlehnung an die bereits bestehende Richtlinie des Landes zur Förderung von kommunaler Verkehrsinfrastruktur an die Kommunen ausgereicht.
Das Radroutennetz umfasst gemäß dem Radroutenplaner Thüringen rund 3.700 km überregionale und regionale Themenrouten sowie rund 10.200 km lokales Radnetz.
Mit Stichtag zum 1. Januar 2023 betrug die Länge der Radwege entlang der Bundesstraßen 360 km und entlang der Landesstraßen 274 km.
Seit 2015 wurden zusätzlich zu den kommunalen Mitteln insgesamt rund 90 Mio. Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln in den Ausbau und Erhalt der Radwege und in den Fußverkehr in Thüringen investiert. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
2015 – 2022
Finanzierung Radwege an Bundesstraßen 6,5 Mio. €
Finanzierung Radwege an Landesstraßen 12,3 Mio. €
Förderung kommunaler Verkehrsinfrastruktur, Rad- und Gehwege 27,2 Mio. €
Förderung touristischer Radwege 34,2 Mio. €
Förderung multifunktionaler Wege 4,1 Mio. €
Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes 5,7 Mio. €
Summe 90,0 Mio. €
Durchschnitt/Jahr 11,2 Mio. €/Jahr