Der Wasser- und Abwasserzweckverband Eichsfelder Kessel (WAZ) hat in der Ortslage
Wallrode in der Landgemeinde Am Ohmberg zur Verbesserung der öffentlichen
Trinkwasserversorgung einen neuen Hochbehälter errichtet. Der Hochbehälter besteht aus zwei Wasserkammern á 25 Kubikmeter Volumen und dient zur Versorgung der 120 Einwohner von Wallrode.
Er wurde als erster Behälter dieser Art beim WAZ aus Kunststoff gefertigt. Wesentliche Vorteile eines Hochbehälters aus trinkwassertauglichem Kunststoff sind die geringeren
Investitionskosten pro Kubikmeter Nutzvolumen, die schnellere Bauzeit und die Vermeidung von Baustellenverkehr für die Anlieger. Der Hochbehälter Wallrode erfüllt die strengen Anforderungen, die in Deutschland an Trinkwasserhygiene gestellt werden.
Auch die Langlebigkeit des verwendeten Materials hat uns im Zuge der Planungskonzeption des neuen Hochbehälters überzeugt, so Geschäftsleiter Oliver Thiele. Neben der trinkwasserseitigen Erneuerung der Infrastruktur wurde in Abstimmung mit dem Bürgermeister der Landgemeinde Am Ohmberg, Heiko Steinecke, auch die Löschwasserversorgung in der Ortslage Wallrode verbessert. Hierbei wurde das Volumen der Wasserkammern im Hochbehälter Wallrode um einen Löschwasseranteil erhöht. Künftig stehen für die Löschwasserversorgung in der Ortslage Wallrode der durch die Landgemeinde Am Ohmberg in 2019 für 175.000 Euro ertüchtigte „Dorfteich“ und die Entnahme aus dem öffentlichen Trinkwasserleitungsnetz zur Verfügung.
Das Projekt wurde langfristig und nachhaltig vorbereitet. Umfangreiche Variantenuntersuchungen wurden zur Ermittlung der ganzheitlichen Lösung für die Ortslage Wallrode durchgeführt. Noch zu Zeiten vom ehemaligen Bürgermeister der Landgemeinde Am Ohmberg, Helmut Kirchner (†), begannen Überlegungen die Löschwasserversorgung in Wallrode zu verbessern und in die Planungen des WAZ zu integrieren.
Als für den ländlichen Raum wegweisendes Brandschutzkonzept wurden hier in Abstimmung mit dem Landkreis Eichsfeld als Katastrophenschutzbehörde und den örtlichen Feuerwehren intensive Abstimmungen durchgeführt. Ziel war es die Löschwasserversorgung auf ein breites Fundament zu stellen, um den Brandschutz für die Ortslage Wallrode zu verbessern.
Die Landgemeinde Am Ohmberg und der WAZ danken allen Beteiligten für die tatkräftige Unterstützung bei diesem Projekt. Die Investition des WAZ umfasste, neben der Errichtung des neuen Hochbehälters, auch die Erneuerung der ca. 600 m langen Versorgungsleitung zum und vom Hochbehälter, den Anschluss an das Stromnetz, den steuerungstechnischen Anschluss an das Prozess-Leit-System des WAZ sowie den Rückbau des alten Hochbehälters.
Gemeinsam mit der Landgemeinde Am Ohmberg wurde die 340 m lange Zuwegung zum
Hochbehälter durch die Anlage eines wassergebundenen Weges neu geschaffen. Dadurch
wurde die verkehrliche Anbindung an das örtliche Wegenetz erheblich verbessert und somit die Versorgungssicherheit erhöht.
Als Ausgleich für den Eingriff in Natur und Landschaft sieht der landschaftspflegerische
Begleitplan die Anpflanzung von 40 einheimischen Obstbäumen sowie die Errichtung von
2 Greifvogelansitzwarten vor. Am 21.04.2021 wurde durch den Bürgermeister der
Landgemeinde Am Ohmberg Herr Heiko Steinecke, dem Verbandsvorsitzende des WAZ
Herr Eckart Lintzel und dem Geschäftsleiter Herr Oliver Thiele symbolisch ein Apfelbaum
gepflanzt.
Insgesamt investierte der WAZ in diesem Infrastrukturprojekt ca. 350.000 € für den neuen Hochbehälter und 148.000 Euro für die Erneuerung der vorhandenen Infrastruktur inklusive Wegebau und Rückbau des alten Hochbehälters. Die Ausgleichsmaßnahmen schlagen mit ca. 16.500 Euro zu Buche. Der Umfang des Projektes sowie die Investitionskosten zeigen, wie wichtig, insbesondere im ländlichen Raum, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Aufgabenträgern ist, um in Gemeinschaftsprojekten gegenseitig von Synergieeffekten zu partizipieren.
Ab 2026 soll mit der abwassertechnischen Erschließung der Ortslage Wallrode begonnen
werden. Künftig soll das häusliche Abwasser über ein Pumpwerk zur Kläranlage
Großbodungen geleitet werden, um dort die zentrale Abwasserbehandlung durchzuführen.
Das Regenwasser wird ortsnah in die vorhandenen Gewässer eingeleitet.