In Duderstadt leben zur Zeit rd. 1.680 Bürger, die das 80. Lebensjahr überschritten haben und damit laut Impfverordnung zur Gruppe mit der höchsten Impfpriorität gehören. Während für die Seniorenen in den Pflegeheimen die Impfungen durch ein mobiles Team angeboten wurden und weitestgehend abgeschlossen sind, sind zu Hause lebende 80-Jährige aufgefordert, einen Termin im stationären Impfzentrum des Landkreises in der Oberschule (OBS) Herzberg zu buchen. Die Terminbuchung über die Landes-Hotline bzw. das Online-Impfportal und die Erreichbarkeit des Impfzentrums wecken vermehrt Ängste und Sorgen in der betagten Bevölkerung. Gemeinsam mit der Stadt Duderstadt und weiteren regionalen Unterstützern richtet der Landkreis Göttingen nun ein „mobiles Impfzentrum“ im Ballhaus „Zum fidelen Anreischken“ (ehemals Eichsfeldhalle) ein. „Damit können wir unseren Senioren, die ansonsten kaum oder gar keine Möglichkeit haben, das Impfzentrum in Herzberg am Harz zu erreichen, eine Impfmöglichkeit in Wohnortnähe anbieten.“, freut sich Bürgermeister Thorsten Feike. Er bedankt sich ausdrücklich bei Landrat Bernhard Reuter und seinem Team, das diese Möglichkeit geschaffen hat. „Nicht alle Landkreise bieten diese bürgerfreundliche Möglichkeit an.“
„Uns geht es um Menschen im Alter über 80 Jahren, die stark in ihrer Mobilität eingeschränkt sind“, erklärt Landrat Reuter. „Ihnen wollen wir ein Impfangebot außerhalb unseres stationären Impfzentrums in der Oberschule Herzberg machen, wie es uns auch schon bei den Bewohnerinnen und Bewohnern in den Heimen gelungen ist.“
Die Impfung beinhaltet zwei Impftermine im Abstand von drei Wochen. Die Erstimpfung ist für den 10. oder 11.03.2021 vorgesehen. Die Nachimpfung erfolgt dann am 31.03. oder 01.04.2021. Geplant ist, für das mobile Impfzentrum in Duderstadt 300 Impfdosen zur Verfügung zu stellen.
Unverändert wird dem Landkreis nur in begrenztem Umfang Impfstoff geliefert; aus diesem Kontingent ist auch der Impfstoff für das mobile Impfzentrum in Duderstadt zu bestreiten. Aufgrund dieser Beschränkung werden in einem ersten Schritt die Geburtsjahrgänge 1915 bis 1935 von der Verwaltung angeschrieben, dafür bitten Landrat und Bürgermeister um Verständnis. Auch könnten wegen der begrenzten Impfstoffkapazität ggf. nicht alle Anmeldungen zur Teilnahme berücksichtigt werden.
„Dennoch ist es richtig, mit Augenmaß ein dezentrales Angebot für besonders mobilitätseingeschränkte Ältere im Kreisgebiet zu machen – insbesondere dort, wo die Wege weit sind“, so Landrat Reuter. Neben einer geeigneten Immobilie sei dabei die deutliche Unterstützung der jeweiligen Gemeinde unerlässlich. Beides sei in Duderstadt gegeben. „Das geht nur als Gemeinschaftsprojekt“, betont er die gute Zusammenarbeit der Duderstädter Stadtverwaltung und ihrer Partner mit dem Krisenstab des Landkreises.
Der Krisenstab bringt beim mobilen Impfzentrum den Impfstoff, impfbefähigtes Personal, Verwaltungs- und Sicherheitspersonal ein und sichert einen den Vorgaben des Landes entsprechenden Ablauf des Impfens. Für alle weiteren Anforderungen, inklusive der schriftlichen Einladung der in Frage kommenden Personen, ist die Stadt Duderstadt verantwortlich.
„Für die schnelle Unterstützung bei der Einrichtung eines dezentralen Impfzentrums bedanke ich mich bei Prof. Hans Georg Näder und seinem Team von Duderstadt 2030 und ottobock–Messebau sowie bei dem Caritasverband Südniedersachsen,“ so Thorsten Feike. „Gemeinsam sind wir stark.“