Will den Finger bei Problem-Themen auch in Zukunft in die Wunde legen: Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike (Mitte) im Austausch mit dem Landtagsabgeordneten Christian Frölich (re.) und dem Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler. Foto: Stadt Duderstadt.

Die Liste war lang, die Duderstadts Bürgermeister im Mehrgenerationenhaus Jufi im Gepäck hatte. Dort traf Thorsten Feike mit dem Bundestagsabgeordneten Fritz Güntzler und dem Landtagsabgeordneten Christian Frölich zusammen. Von A wie der Ausstattung der Freiwilligen
Feuerwehren bis hin zu Z wie Zigarettenstummel n auf der Marktstraße kamen dabei viele
Themen zur Sprache, die in Duderstadt mal mehr, mal weniger heiß diskutiert werden.

Zunächst aber stellte Feike den CDU -Abgeordneten die Räumlichkeiten des Jufi vor. Aufgrund des gerade begonnen Sommerferienprogramm s war hier an diesem Vormittag bereits jede Menge Betrieb. Dutzende Kinder tobten, spielten, bastelten oder chillten im Jufi um die Wette.

Sowohl Güntzler als auch Frölich zeigten sich begeistert über das offensichtlich gut angenommene Ferienprogramm und die vielen Unterhaltungsmöglichkeiten, die das Jufi für die Kinder und Jugendlichen Duderstadts bietet. Feike wies darauf hin: Eine Betreuung findet nicht nur während der Sommerferien statt, sondern auch während aller anderen Ferientage.

Inhaltlich zur Sache ging es dann im sogenannten Seminarraum des Jufis. In Richtung der Bundes – und Landespolitik äußerte Bürgermeister Feike beispielsweise den dringenden Wunsch, dem chronischen Personalmangel in der öffentlichen Kinderbetreuung entgegenzuwirken. Feike wünscht sich wie bei vielen weiteren Problemen auch hier : „Mehr Mut zu unbürokratische n Lösungen.“ Aus Feikes Sicht könnten etwa „erfahrene Mütter und Väter auch ohne eine explizite pädagogische Ausbildung sehr geeignete Personen sein, um den gesetzlich en Auftrag zu erfüllen, eine dritte Kraft für die Betreuung vorzuhalten.“

Duderstadts Bürgermeister bemängelt hierbei exemplarisch: „Es nützt doch überhaupt nichts, wenn der Gesetzgeber die Standards in immer kürzeren Abständen nach oben schraubt , aber man gleichzeitig in Berlin oder Hannover weiß, dass sich eine Umsetzung vor Ort mitnichten erfüllen lässt .“ Dies führe bei allen Beteiligten nur zu Frust und Verdruss .

Ein weiteres großes Thema war die Gesundheitsversorgung. Feike fordert in diesem
Zusammenhang, ähnlich wie bei Freiwilligen Feuerwehren, weniger Last auf die Schultern von
Kommunen zu legen. „Gerade bei teuren Anschaffungen sind uns Kommunen enge finanzielle
Grenzen gesetzt. In unserer polnischen Partnerstadt Kartuzy zum Beispiel werden Fahrzeuge und Gebäude für Feuerwehren aus Landesmitteln bezahlt. Und selbst im benachbarten Thüringen
unterstützt das Land die Kommunen deutlich mehr“, so Feike.

Dass all diese Probleme den Regierungen im Bund und im Land längst bekannt seien, davon ist Feike überzeugt. Doch erst mit erhöhtem Druck werde sich etwas verbessern. Duderstadts Bürgermeister verspricht deshalb: „Ich werde den Finger immer wieder in die Wunde legen.“

Vielleicht fällt dann auch die Liste, die Feike bei diesem Besuch mit im Gepäck hatte, in Zukunft etwas kürzer aus.