Das Jahr 2023 ist fast schon wieder Geschichte. Und es wird mit seinen Ereignissen in der Ukraine, in Israel und dem Gaza-Streifen zweifelsohne in die Geschichte eingehen. Beinahe jeden Tag haben die schlimmen Nachrichten in Zeitungen, Funk und Fernsehen nicht nur unsere Aufmerksamkeit, sondern auch Solidarität und Mitgefühl von uns gefordert. Foto: Stadtverwaltung
Die weltweiten Krisen sind zweifelsohne eine mentale Belastung für alle von uns, und sie wirken sich auch praktisch auf unser Leben aus. Sie verändern unser gewohntes Leben selbst in der kleinsten Zelle der Gesellschaft. Das ist für viele von uns nicht leicht zu verkraften. Das alltägliche Leben ist teuer geworden, das sieht man an der Kasse im Supermarkt, an der Tankstelle, auf der
Nebenkostenabrechnung des Vermieters, natürlich auch auf den Strom- und Gasrechnungen, die
direkt nach Hause kommen.
Wer sich einen Weihnachtsbaum ausgesucht hat, der schaute mitunter nicht mehr nach der
schönsten Tanne, sondern nach der günstigsten. Ein Gänsebraten zum Fest ist für nicht wenige
Familien Luxus geworden. Es fällt zunehmend schwerer, die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen, wenn der Alltag so schwierig geworden ist, selbst zu Weihnachten.
Auch in unserer Stadt sind die Sorgen nicht kleiner geworden. Trotz guter Steuereinnahmen und
stabiler Einwohnerzahlen wird es finanziell eng und immer schwieriger, einen ausgeglichenen
Haushaltsplan aufzustellen. Hinter Vorhaben, die noch vor wenigen Jahren problemlos umsetzbar schienen, stehen jetzt sehr oft Fragezeichen. Und trotzdem haben wir uns vorgenommen, im nächsten Jahr so viel zu investieren wie noch nie in unserer Stadtgeschichte.
Das bedeutet eine enorme Kraftanstrengung. Aber es bringt unsere Kommune voran, und es hilft, Arbeitsplätze bei den Firmen zu sichern, die die Aufträge bekommen. Unsere Chance, als Kommune gut durch die Krise zu kommen, ist aber auch ganz wesentlich im Zusammenhalt unserer Bürger begründet. Im Eichsfeld schaut man noch auf seinen Nächsten, passt
aufeinander auf, lässt sich nicht blenden von Populisten, die vermeintlich einfache Lösungen bieten und sich selbst profilieren, indem sie spalten.
Und so blicke ich auch den Wahlen im kommenden Jahr vertrauensvoll entgegen. Ob auf Europa, Landes-, Kreisebene oder in unserer Stadt: Es zählt Verlässlichkeit, gerade für uns Eichsfelder.
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine schöne Weihnachtszeit. Machen Sie den Fernseher ein paar Tage aus, legen Sie das Handy weg. Genießen Sie die Feiertage mit Ihren Lieben, schmücken Sie Ihren Weihnachtsbaum, egal wie er gewachsen ist. Es kommt auf die Gesten und Traditionen an, darauf, was wir an Liebe und Mitgefühl investieren, nicht auf das, was aus dem Portmonee kommt.
Natürlich danke ich, wie es jeder Bürgermeister nicht genug tun kann, auch dieses Jahr allen Bürgern, die das Zusammenleben in unserer Stadt jeden Tag ein Stück besser machen – als Ehrenamtler in den Vereinen, als Mitglieder in den Ortsteilräten oder im Stadtrat, dem Handwerkerchef oder Firmenbesitzer genauso wie dem Mitarbeiter im Büro oder dem Arbeiter im Betrieb.
Nicht vergessen seien auch all jene, die sich um unsere Kinder, Jugendlichen und Senioren kümmern oder unsere Kranken pflegen. Meine Anerkennung gilt auch jenen, die sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren, denn auch diese Aufgabe wird mit jedem Jahr größer. Und stolz bin ich auch auf die Mitarbeiter unserer Stadtverwaltung, die mit mir zusammen das Schiff auf Kurs halten, auch wenn die See gerade ziemlich stürmisch ist.
Ihr Bürgermeister
Christian Zwingmann