Die Nordhäuser Kriminalpolizei erfasst vermehrt Fälle von Erpressungen auf sexueller Grundlage. Bei dieser Erpressungsmasche, die auch unter dem Begriff Sextortion bekannt ist, werden die zumeist männlichen Opfer auf social media Plattformen durch ihnen unbekannte Accounts kontaktiert.

Im weiteren Chatverlauf bitten die Täter um intime Bildaufnahmen oder um einen Live-Video-Chat, in dem die Geschädigten aufgefordert werden, sich zu entkleiden. Sobald dies erfolgt ist, wird der Live-Chat durch die Täter beendet. Im weiteren Verlauf richten die Täter Geldforderungen an die Opfer und drohen damit, die intimen Bildaufnahmen zu veröffentlichen oder an Freunde und Bekannte des Betroffenen zu versenden. Hierbei werden die Geschädigten zunehmend unter Druck gesetzt.

Bei den Profilen, mit denen die Opfer kontaktiert werden handelt es sich um Fake-Profile. Diese haben meist nur wenige Follower und zeigen als Profilbild meist Frauen. Aus den Profilen geht hervor, dass die vermeintlichen Frauen aus der Nähe stammen und es wird ein Alter zwischen 20 und 25 Jahren angegeben. Die Chats werden meist nicht in deutscher Sprache oder in gebrochenem Deutsch geführt.

Die Polizei empfiehlt, Freundschaftsanfragen auf sozialen Plattformen von fremden Personen nicht anzunehmen bzw. mit äußerster Vorsicht zu agieren. Geben Sie keine persönlichen Daten preis und übersenden Sie keine intimen Bildaufnahmen. Stimmen Sie Videochats nicht zu oder brechen sie diese umgehend ab, sobald Sie aufgefordert werden, sich zu entkleiden oder intime Handlungen vorzunehmen. Falls Sie mit der Veröffentlichung von intimen Bildaufnahmen erpresst werden, wird geraten, kein Geld an die Täter zu überweisen. Erfahrungsgemäß kommt es anschließend zu immer höheren Geldforderungen. Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei. Brechen Sie den Kontakt zu den Tätern ab und reagieren Sie nicht auf weitere Nachrichten.