Die Wildform der winterblühenden Christrose, botanisch Helleborus niger, enthält ein Spektrum von Wirkstoffen, das Krebspatienten insbesondere auch in der palliativen Versorgung zugute kommt.

Der Extrakt dieser Heilpflanze wird traditionell eingesetzt, um Angst- und Unruhezustände zu verbessern, damit Patienten wieder zur Ruhe kommen. Foto: obs/Helixor Heilmittel GmbH

Schon lange, bevor an der Berliner Charité erfolgreiche Zellversuche im Zusammenhang mit Krebserkrankungen durchgeführt wurden, war das besondere Heilpotenzial der Christrose bekannt. Die Heilpflanze wird heute in der Onkologie vor allem in der palliativen Therapiesituation eingesetzt. Ihre angstlösenden Eigenschaften sorgen in dieser Krankheitsphase dafür, dass Menschen Entlastung und Ruhe finden. Auf körperlicher Ebene kann die Christrose unter anderem bei entzündlichen Prozessen, die im Rahmen des Tumorgeschehens auftreten, das Abhusten erleichtern. Eine Therapie mit Christrosenextrakt erfolgt unterstützend zur schulmedizinischen Behandlung.

Eine Mutmacherin, die auch in vertrauter Umgebung sicher angewendet werden kann

Nur in ihrer Wildform entwickelt die Christrose ihr volles Heilkraftpotenzial. Die Ernte und Verarbeitung setzen ein fundiertes Wissen und größte Sorgfalt voraus. Die einzelnen Pflanzenteile besitzen unterschiedliche Inhaltsstoffe, deren Gehalt sich im Jahresverlauf verändert. Deshalb führen spezialisierte Hersteller zwei Ernten pro Jahr zusammen, um das naturheilkundliche Heilkräftespektrum der Wildpflanze in vollem Umfang zu extrahieren. Grundsätzlich wird Helleborus niger in verschiedenen Darreichungsformen (Globuli und Spritzen) angeboten. Speziell in der begleitenden Krebstherapie hat sich Helleborus niger als Frischpflanzenextrakt bewährt, der mehrmals pro Woche unter die Haut von Bauch oder Oberschenkel gespritzt wird. In einer palliativen Situation erstatten Krankenkassen die Kosten.

Positive Synergieeffekte durch die komplementäre Medizin

Eine Therapie mit der Christrose ist eine komplementäre Behandlungsmaßnahme mit gesundheitsfördernder Effektivität. Komplementäre Medizin zielt nicht in erster Linie darauf ab, das ursprüngliche Krankheitsgeschehen – also bei Krebs den Tumor – zu therapieren. Vielmehr geht es darum, die mit der Krankheit einhergehenden Herausforderungen besser zu bewältigen und Patienten zu mehr Wohlbefinden zu verhelfen. In der Komplementärmedizin hat sich die Christrose bewährt, wenn Patienten Unterstützung brauchen, um mit den psychischen Begleitsymptomen der Krebsbehandlung zurechtzukommen und inneren Halt zu finden. Die im Winter licht und hell erblühende Christrose scheint auch die Seele aufblühen zu lassen, wenn Ängste und depressive Stimmungen die Welt zu dunkel erscheinen lassen.

Die Christrose wird traditionell zur psychischen Stabilisierung eingesetzt, wenn nach der onkologischen Behandlung Angst- und Unruhezustände auftreten. Vor allem bei sehr geschwächten Patienten oder wenn auch entzündliche Symptomatiken auftreten, kann die antiinflammatorische Qualität der Christrose zur Entlastung beitragen. Eine Anwendungsempfehlung obliegt dem behandelnden Arzt oder Therapeut.