CDU-Fraktion fordert thüringenweite Schwimm-Offensive

Erfurt. Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert eine thüringenweite Schwimmunterrichts-Offensive in Kindergärten, Schulen, Sportvereinen und Schwimmbädern, um die Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen zu verbessern. Der am Plenarfreitag zum Aufruf kommende Antrag trägt dem Umstand Rechnung, dass immer weniger Kinder in Thüringen sicher schwimmen können.

„Geschlossene Bäder während der Corona-Pandemie, ausgebuchte Kurse, unzureichende Schwimmhallenkapazitäten und Personalknappheit bei Schwimmlehrern haben zu immer größeren Defiziten geführt. Das große Ziel muss sein, dass jeder Thüringer schwimmen kann“, erläuterte der sportpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Thadäus König, die Grundausrichtung des Antrags.

„Unser Freistaat ist von zahlreichen Seen und Flüssen durchzogen, an denen insbesondere im Sommer viele Thüringerinnen und Thüringer ihre Freizeit verbringen. Dabei sind Badeunfälle bedauerlicherweise nicht gänzlich auszuschließen. Bundesweit starben im Jahr 2022 insgesamt 355 Menschen durch Ertrinken“, machte König deutlich. Die zunehmend mangelnde Schwimmfähigkeit, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, aber auch im Erwachsenenbereich, sei besorgniserregend, sagte der CDU-Politiker. Laut DLRG hat sich die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter bundesweit binnen der letzten fünf Jahre verdoppelt. Im Jahr 2022 konnten demnach allein 20 Prozent der Kinder im Alter zwischen 6 bis 10 nicht schwimmen.

In ihrem Antrag fordert die CDU-Fraktion, dass alle Erstklässler bzw. Vorschulkinder jeweils zu Beginn des Kindergarten- bzw. Schuljahres einen Gutschein über 50 Euro als Anreiz für den Besuch eines Schwimmkurses erhalten. Gleichzeitig soll nach dem Willen der Union die Ausbildung zur Fachkraft für Bäderbetriebe am Standort Thüringen gestärkt werden. Konkret soll die theoretische Ausbildung wieder an einer Thüringer Berufsschule angesiedelt werden. Kommunen mit Schwimmhallen und -bädern sollen laut CDU-Antrag mit Landeszuschüssen und höheren Fördermittelquoten unterstützt werden. Der Bau und die Modernisierung von Schulschwimmhallen soll zusätzlich mit weiteren zehn Prozent zur regulären Förderquote unterstützt werden.