Es ist immer mal gut, wenn man in benachbarte Bundesländer schaut, um zu sehen, wie dort die Corona-Krise bewältigt wird, beispielsweise beim Thema Kita und Beiträge. Wir fragten nach und erhielten folgende Antwort aus dem Hessischen Ministerium:
„Wir bitten die Eltern, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, um Kontakte zu  reduzieren. Viele Familien kommen dem nach und helfen somit, Infektionsrisiken  zu verringern. Wenn keine Betreuung in der Kita erfolgt, ist es richtig, dafür auch  keine Beiträge zu erheben. Das Land unterstützt Familien und Kommunen daher  mit 12 Millionen Euro pro Monat, um diese Beiträge auszugleichen. Das ist familien und kommunalfreundlich und ein weiterer Baustein, um gemeinsam durch die  Corona-Krise zu kommen“, sagten heute Hessens Finanzminister Michael  Boddenberg und Hessens Minister für Soziales und Integration Kai Klose

Die 12 Millionen Euro stehen zunächst für den Lockdown-Monat Januar zur  Verfügung. Sollten die Beschränkungen verlängert werden, gilt die Unterstützung  des Landes weiterhin. Hessen hatte bereits im vergangenen Jahr 40 Millionen Euro  bereitgestellt, um Kita-Beiträge für die Zeiten vorübergehender Schließungen mit  auszugleichen. Kinderbetreuung ist eine kommunale Aufgabe. Das Land schafft  nun erneut überall in Hessen dieselben familienfreundlichen Rahmenbedingungen,  indem es den Kommunen die Elternbeiträge pauschal zur Hälfte ausgleicht, wenn  diese (oder in Abstimmung mit diesen die freien Träger) die Eltern von der  Beitragspflicht befreit haben oder dies jetzt noch tun. Zur konkreten Umsetzung der  pauschalen Kompensation der erlassenen Elternbeiträge werden derzeit  Gespräche mit den Kommunalen Spitzenverbänden geführt. 

„Das Geld für die erneute Unterstützung von Familien und Kommunen stammt aus  dem Kommunalpakt. Dort hatten wir Geld zur Seite gelegt, um auf weitere Anforderungen der Corona-Krise reagieren zu können. Über die Verwendung für  den erneuten Ausgleich von Kita-Beiträgen sind wir uns mit den Kommunalen  Spitzenverbänden einig. Wir setzen den Kommunalpakt weiter gemeinschaftlich  um“, sagten Boddenberg und Klose. 

Die Hessische Landesregierung und die Kommunalen Spitzenverbände hatten sich  im November über die Verteilung der für die Kommunen vorgesehenen Mittel aus  dem Sondervermögen Hessens gute Zukunft sichern verständigt. Daraus sind  insgesamt Hilfen des Landes von 2,5 Milliarden Euro für die Kommunen in  Hessen zur Bewältigung der Corona-Krise vorgesehen. Durch weitere Zusagen  des Landes erhöht sich das Volumen des Kommunalpakts auf mehr als  3 Milliarden Euro. Im Kommunalpakt wurde dabei eine Reserve vorgesehen, um in  den Folgejahren im Bedarfsfall weitere Hilfen finanzieren zu können. Diese werden  im Einvernehmen zwischen Landesregierung und Kommunalen Spitzenverbänden  vereinbart. Höhe der Reserve derzeit: rund 130 Millionen Euro. 

„Vielen Dank an alle Familien, die die Betreuung ihrer Kinder nun selbst  organisieren. Wir wissen, welche Belastung dies mit sich bringt. Corona überwinden  wir nur gemeinsam“, sagten Boddenberg und Klose. 

Hintergrund: 

Mit dem Gute-Zukunft-Sicherungsgesetz hat das Land das Sondervermögen  Hessens gute Zukunft sichern eingerichtet. Es soll Hilfen zur Beseitigung der  direkten und indirekten Folgen der Corona-Krise finanzieren und weitere Schäden  verhindern. Dafür können in den kommenden Jahren bis zu 12 Milliarden Euro an  Krediten aufgenommen werden, auch um milliardenschwere Steuerausfälle des  Landes und teilweise der Kommunen auszugleichen. Hilfen ab einer Million Euro  müssen durch den Haushaltsausschuss des Landtags genehmigt werden. Kommt  Hessen besser durch die Krise, wird weniger Geld benötigt. Mit der Rückzahlung  beginnt Hessen so oder so bereits im kommenden Jahr. Weitere Informationen gibt  es auf: gutezukunft.hessen.de