Anlässlich der Debatte um die am 22. Oktober 2021 in der Erfurter Messehalle stattgefundene „Danke fürs Impfen“-Veranstaltung veröffentlichen die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen und das Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie folgende Stellungnahme:

„Der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen und dem Freistaat Thüringen war es ein Anliegen, allen an der Impfkampagne Beteiligten in offizieller Form ihre große Wertschätzung für das Geleistete der vergangenen Monate auszudrücken. Zugleich zeigte die Veranstaltung unter strenger Einhaltung der 2G-Regeln, dass eine Impfung den einzigen verlässlichen Weg zur Normalität ebnet. Daher warben wir erneut bei allen Thüringerinnen und Thüringern, sich mit einer Impfung gegen COVID-19 zu schützen.

Die Thüringer Gesundheitsministerin Heike Werner: „Die rund tausend Helferinnen und Helfer der Thüringer Impfkampagne – von der Bundeswehr bis zum medizinischen Personal – hatten eine angemessene Dankeschön-Veranstaltung verdient und diese hat unter strengen 2G-Bedingungen stattgefunden.

Die nun im Nachhinein geäußerten Vorhaltungen treffen vor allem diejenigen, die mit der Veranstaltung geehrt werden sollten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sahen sich für ihr Engagement häufig Beschimpfungen und Bedrohungen von Impfgegnern ausgesetzt. Jetzt mit Blick auf die niedrige Impfquote zu behaupten, das Dankeschön sei nicht gerechtfertigt gewesen, halte ich für verfehlt. In den Impfstellen wurde hervorragende Arbeit geleistet. Allen, die dort ihren Dienst getan haben, gilt mein ausdrücklicher Dank!“

Anders als in Medienberichten dargestellt, wurde nicht die Schließung des Erfurter Impfzentrums gefeiert. Mit der „Danke fürs Impfen“-Veranstaltung wurde allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den Impfstellen und Impfzentren seit Ende vergangenen Jahres an vorderster Linie die Pandemie bekämpft haben, für ihr leidenschaftliches Engagement gedankt. Dies gilt allen Helferinnen und Helfern, Unterstützerinnen und Unterstützern aus der Politik und nicht zuletzt der Bundeswehr. Zahlreiche Beteiligte haben sich neben Beruf und Familie in ihrer Freizeit engagiert, oft bis spät in den Abend hinein und am Wochenende gearbeitet. Sie haben Zeit für eigene Interessen aufgegeben, um sich in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Nicht wenige sahen sich dabei Beschimpfungen und Drohungen von Impfgegnern ausgesetzt. Auch hier wollten wir ein klares Signal senden: Wir wissen, was ihr geleistet und bewältigt habt.

Entsprechend breit reichte das Spektrum der 1.000 geladenen Gäste: von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Impfstellen über das medizinische Personal, die Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten, die Fraktionsvorsitzenden und gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprecher der demokratischen Parteien des Thüringer Landtages, den Landrätinnen und Landräten sowie Oberbürgermeistern Thüringens bis zu Medienvertreterinnen und -vertretern. Die Anwesenheit politischer Würdenträger diente allein dem Zweck, Respekt und Dank zu erweisen.

Von Beginn an wurde die Veranstaltung unter 2G-Auflagen geplant. Das strenge Hygienekonzept war dabei mit dem Hinweis auf die angestrebte Signalwirkung verbunden, dass Impfschutz auch bei hohen Inzidenzwerten den Weg zur Normalität eröffnet. Zur Ausführung unter den geltenden Regularien fand eine Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Erfurt statt. Es wurde nicht nur konsequent 2G umgesetzt. Alle geladenen Gäste wurden zudem auf die Möglichkeit hingewiesen, zusätzlich einen freiwilligen Coronatest vorzunehmen.

Dazu gab es vor dem Veranstaltungsort ein Testangebot. Um eine eventuelle Kontaktnachverfolgung sicherzustellen, war eine vorherige Anmeldung zur Teilnahme verpflichtend. Wer sich für die Teilnahme anmeldete, erhielt einen QR-Code, der ebenso wie Impf- oder Genesenennachweis vor Betreten der Messehalle vorgelegt werden musste. Es erfolgte ein Abgleich mit dem Personalausweis. Die „Danke fürs Impfen“-Veranstaltung zeigt, dass – und wie – mit einer Impfung Normalität wieder möglich ist.

Der zum Zeitpunkt der Veranstaltung noch laufende Mietvertrag für das Impfzentrum mit der Messe Erfurt, als es schon nicht mehr gebraucht wurde, bot eine Gelegenheit, die Veranstaltung „Danke fürs Impfen“ durchzuführen. Die Schließung des letzten überregionalen Impfzentrums des Freistaates selbst war aber nicht der Grund für die Veranstaltung.

Die Gesamtkosten der Veranstaltung liegen bei 195.000 Euro. Darin sind Kosten für Catering, Sicherheitspersonal, Technik, Miete und Gagen für die Künstler enthalten. Als Unterhaltungskünstler traten neben Jan Delay auch DJ Marious sowie die Band der Sängerin Ann Red auf. Über Gagen wurde wie in der Branche üblich Stillschweigen vereinbart. Die Mittel stammen aus dem Budget für das Impfmanagement, ein Großteil der Gelder, 170.000 Euro, konnte durch Einsparungen im IT-Bereich refinanziert werden. Der restliche Betrag wird im Rahmen der Impfkampagne finanziert, da die Veranstaltung „Danke fürs Impfen“ nicht zuletzt ein großer, gemeinsamer Impfaufruf war und als solcher auch medial vorab angekündigt wurde. Für die Veranstaltung wurden keine Mittel aus den Honoraren der Vertragsärzte verwendet.

Mit dem Dankeschön läuteten die Kassenärztliche Vereinigung und das Thüringer Gesundheitsministerium auch das Ende einer großen Gemeinschaftsaktion ein: Als eines der wenigen Bundesländer bietet Thüringen weiter zentrale Impfmöglichkeiten an. Noch bis Jahresende bleiben 27 wohnortnahe Impfstellen geöffnet. 25 mobile Impfteams sind noch bis April 2022 im Einsatz. Daher war es auch wichtig, noch einmal alle Thüringerinnen und Thüringer aufzurufen, den Endspurt der zentral organisierten Impfkampagne für eine Schutzimpfung gegen COVID-19 zu nutzen.

Wir garantieren allen, die bis zum 18. November 2021 eine Erstimpfung in den Impfstellen erhalten, eine Folgeimpfung bis zum 9. Dezember. So besteht rechtzeitig zu Heiligabend der vollständige Impfschutz. Wer sich bis zum 25. November 2021 erstimpfen lässt, erhält wiederum bis zum 16. Dezember 2021 die Folgeimpfung. So besteht bis zum Jahreswechsel die vollständige Immunisierung.

Die Nachfrage nach COVID-19-Schutzimpfungen ist seit dem Impfaufruf von 24.000 Impfungen pro Woche auf über 40.000 pro Woche gestiegen. Mit dem Endspurt in den Impfstellen gehen die COVID-19-Schutzimpfungen schrittweise komplett in die Praxen der niedergelassenen Haus- und Fachärzte über, die bereits seit Ostern dieses Jahres Teil der nationalen Impfkampagne sind.“