Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stieg die Jahresteuerungsrate (Inflationsrate) von 3,7 Prozent im Juli auf 3,8 Prozent. Sie wird voraussichtlich bis zum Jahresende 2021 auf diesem hohen Niveau verbleiben. Die temporäre Senkung der Mehrwertsteuersätze zum 1. Juli 2020 und das niedrige Preisniveau der Mineralölprodukte im Vorjahr wirken sich im Jahresvergleich preiserhöhend auf die Gesamtteuerung aus.
Neben den üblichen Marktentwicklungen wirkte sich auch die seit Januar eingeführte CO2-Bepreisung auf einige Energieprodukte indexerhöhend aus. So verzeichneten die Energiepreise (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr(+12,0 Prozent). Besonders stark verteuerte sich Heizöl, einschließlich Umlage, um 31,4 Prozent. Die Preise für Kraftstoffe erhöhten sich um 25,5 Prozent, die Preise für Fernwärme um 11,9 Prozent. Günstiger als im Vorjahr wurden bei den Energieprodukten feste Brennstoffe (-2,2 Prozent) sowie Strom (-1,5 Prozent) angeboten.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich im Jahresvergleich um 4,2 Prozent. Nennenswerte Preissteigerungen wurden bei Gemüse (+8,3 Prozent), Speisefetten und Speiseölen (+5,5 Prozent), Molkereiprodukten und Eiern (+4,8 Prozent), Kaffee, Tee und Kakao (+4,8 Prozent) sowie Fleisch und Fleischwaren (+4,5 Prozent) beobachtet.
Binnen Monatsfrist sank der Verbraucherpreisindex moderat um 0,1 Prozent und lag auf einem Indexstand von 110,7 Prozent (Basis 2015=100). Im August gewährte der Einzelhandel für Bekleidung und Schuhe deutliche Preisnachlässe. Bekleidung und Schuhe wurden im Vergleich zum Juli um 1,3 Prozent günstiger angeboten. Auch die Preise für Heizöl und Kraftstoffe sanken im Monatsvergleich um 0,6 Prozent.