Bischofferode. Der Kampf der Kalikumpel für den Erhalt des Kaliwerkes in Bischofferode rückt in diesen Tagen wieder in den Fokus. Genau 30 Jahre ist es her, als zunächst 12 Kaliwerker in den Hungerstreik traten, bis es dann 40 wurden. Weltweit wurde darüber berichtet. Heute sorgt u.a. das Museum und der damalige Betriebsrat Gerhard Jüttemann dafür, dass das Kaliwerk nicht vergessen wird.
Die Treuhandanstalt war von der deutschen Regierung beauftragt worden, die Privatisierung und Abwicklung ehemaliger volkseigener Betriebe in der ehemaligen DDR zu regeln. Dazu gehörte auch das Kaliwerk Bischofferode, obwohl ein Investor es übernehmen wollte.
Die Kalikumpel protestierten gegen die Stilllegung des Werks, da sie nicht mit den geplanten Entlassungen und Arbeitslosigkeit einverstanden waren. Sie traten in einen Hungerstreik, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und gegen die Schließung des Kaliwerks zu kämpfen.
Der Hungerstreik dauerte insgesamt 81 Tage, in denen die Kumpel keine Nahrung zu sich nahmen. Ihr Protest erhielt großes mediales Interesse und unterstützende Solidaritätsaktionen fanden in ganz Deutschland statt.
Letztendlich endete der Hungerstreik erfolglos, da das Kaliwerk trotz der Proteste geschlossen wurde. Viele Kumpel verloren dadurch ihre Arbeitsplätze. Dennoch wird der Hungerstreik der Kalikumpel von vielen Menschen als wichtiger Ausdruck des Widerstands gegen die wirtschaftliche und soziale Situation in der Nachwendezeit betrachtet.
Heute erinnert das Kalimuseum nicht nur an den Hungerstreik und den Arbeitskampf der Kalikumpel, sondern an die Tradition, dass in der Region seit 1909 Kali abgebaut worden war. Das Museum hat wie folgt geöffnet:
Montag: 09:00 – 12:00 Uhr
Dienstag: 09:00 – 12:00 Uhr
Mittwoch: 09:00 – 12:00 Uhr
Donnerstag:09:00 – 12:00 Uhr
Freitag: 14:00 – 16:00 Uhr
Auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten.