Asbach-Sickenberg. Seit Jahresanfang widmet sich mit Madlen Beckmann, eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, der Archivarbeit am Grenzmuseum Schifflersgrund. Sie erschließt ausgewählte Teilbestände der musealen Sammlung, insgesamt mehr als 3.000 Fotografien, dazu historische Filmaufnahmen und Dokumente.
Die Objekte wurden dem Grenzmuseum in den zurückliegenden Jahren von verschiedenen Privatpersonen überlassen. Enthalten sind teils einzigartige Bilder und Videos von der innerdeutschen Grenze von den 1950er Jahren bis zur Öffnung und Demontage der DDR-Sperranlagen seit Ende 1989, vor allem aus der hessisch-thüringischen Grenzregion zwischen Eichsfeld und Werratal.
„Sie dokumentieren auf ebenso eindrückliche wie bedrückende Art und Weise das gleichermaßen perfide wie auch perfektionierte DDR-Grenzregime und schließen bisher klaffende Überlieferungslücken“, so Dr. Christian Stöber, der Leiter des Grenzmuseums Schifflersgrund.
Gefördert wird das Projekt mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Objekte werden dabei allesamt systematisch gesichtet, digitalisiert und in einer Datenbank erfasst, und damit nicht nur dauerhaft gesichert, sondern auch für die historisch-politische Bildung und Forschung nutzbar gemacht.
„Die persönlichen Gegenstände und Unterlagen vermitteln authentisch und greifbar Geschichte“, betont Madlen Beckmann, „mehr als es ein bloßes Geschichtsbuch leisten dürfte. Einige der Fotos werden es sicherlich auch in die neue Dauerausstellung schaffen.“
Die Eichsfelderin studierte an der Universität Kassel Geschichte und Germanistik und absolvierte im Vorjahr bereits ein Praktikum am Grenzmuseum Schifflersgrund. Nun leistet Sie einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die Geschichte der Teilung zwischen Ost und West nicht in Vergessenheit gerät und zugleich das Bewusstsein für Demokratie, Freiheit und Einheit gestärkt wird.