Wie heute bekannt wurde, wollen Aldi Nord und Aldi Süd bis 2030 das Frischfleisch-Sortiment konsequent auf die höheren Tierwohl-Haltungsformen 3 und 4 umstellen. Dazu kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:

„Wir begrüßen ausdrücklich den Schritt, den Aldi Süd und Nord heute angekündigt haben. Aus unserer Sicht ist die derzeit geltende gesetzliche Grundlage zur Haltung von Tieren in der Landwirtschaft nicht ausreichend, um den Tierschutz in den Ställen sicherzustellen. Daher ist es nur konsequent, auf Fleisch aus konventioneller Haltung mit der Haltungsstufe 1 zu verzichten. Und dann ist es ebenso konsequent, direkt die nächste Stufe zu überspringen und das Sortiment an Frischfleisch auf die Stufen 3 und 4 umzustellen. Diese Ankündigung bringt auch für Landwirte Planungssicherheit, die jetzt vor Investitionen in den Stallbau stehen und mehr Tierwohl schaffen möchten. Hier ist Aldi dann auch in der Pflicht, höhere Standards mit entsprechenden Verträgen und Preisen zu flankieren.

Aldi zeigt der Politik, wohin die Reise gehen sollte. Das Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes, dessen Einstiegsstufe mit der Stufe 3 des Handels und in der Premiumstufe mit Stufe 4 gekennzeichnet wird, hat diesen Weg bereits mit Markteintritt vor fast zehn Jahren geebnet.

Entscheidend wird jetzt sein, dass andere Handelsunternehmen diesem Schritt von Aldi folgen und die Politik alles tut, um die Transformation der Tierhaltung aktiv zu begleiten. Das wird die Hauptaufgabe einer neuen Bundesregierung sein: kein Zögern und kein Verschieben mehr, sondern machen. Und dann bleibt die Botschaft auch an die Verbraucher*innen, die noch Fleisch essen, zu den Produkten mit höheren Tierschutzstandards zu greifen.“