Christinnen aus über 150 Ländern dieser Erde laden heute zu ökumenischen Gottesdiensten anlässlich des Weltgebetstages ein. Frauen aus Taiwan haben den Gottesdienst erarbeitet. In Leinefelde findet der Weltgebetstag in der Kirche St. Maria Magdalena statt. Beginn: 17 Uhr

Zukunftsängste, Existenzängste, belasten viele Menschen. Die Coronapandemie ist zwar nicht mehr Tagesthema. Ihre vielfältigen Nachwirkungen sind aber deutlich spürbar. Der Krieg in Europa nimmt kein Ende. Zunehmend mehr Menschen flüchten- und die Nachbarstaaten der Ukraine fürchten um ihre Sicherheit. Taiwanische Frauen wissen um solche Bedrohungen. Nicht nur sie sorgen sich um die großen Spannungen zwischen ihrem Land und China.

Christinnen aus Taiwan vermitteln wie sie mit den Verunsicherungen und Gefährdungen des Alltags umgehen. Ihr Glaube ist der Impuls, bewegt sie für Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Frieden einzutreten. So stellen sie sich den Bedrohungen entgegen.

Über alle Kontinente läuft am ersten Freitag im März eine Gebetskette: In ökumenischer Verbundenheit laden Frauen auf der ganzen Welt zu Gottesdiensten ein. Rund 800.000 Besucher werden allein in Deutschland zu den Gottesdiensten erwartet. Sie feiern in Kirchen oder Gemeindehäusern, in Senioren- und Pflegeeinrichtungen, in Begegnungsstätten, im Freien und auch nach der Pandemie online.

Um 19.00 Uhr kann der Gottesdienst zudem über YouTube oder auf Bibel TV mitgefeiert werden. Die taiwanische Illustratorin Hui-Wen Hsiao hat das Titelbild für den Weltgebetstag 2023 entworfen. Für sie und für die Verfasserinnen des Gottesdienstes ist es hoffnungsvoll, dass durch das Feiern des Gottesdienstes Menschen weltweit von Taiwan erfahren oder zumindest mehr erfahren. Die Künstlerin ist sich sicher, dass die Menschen aus Taiwan viel zu geben haben. Und sie meint damit nicht, wie unverzichtbar Taiwan für die Chipproduktion und damit für die Wirtschaft weltweit ist.

Wie die Verfasserinnen des Gottesdienstes bezieht sie die zentrale Bibelstelle des Gottesdienstes auf sich und ihr Handeln und lädt zur Nachahmung ein: „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Brief an die Gemeinde in Ephesus. Von ihrem Glauben, der bewegt, sollen wir hören- unseren Glauben dabei hörbar machen.

In Taiwan existieren zwei Weltgebetstag Teams, die für diesen Gottesdienst zusammengearbeitet haben. Das war eine wichtige und gute Erfahrung, „die unterschiedlichen Verletzungen und die Meinungsverschiedenheiten zu überwinden, damit wir gemeinsam für das Evangelium arbeiten können, an das wir so glauben“ (Komiteefrauen aus Taiwan).

Frauensolidarität ist unvermindert unverzichtbar. Weltgebetstag verbindet weltweit – diese Verbundenheit zeigt sich auch in den Kollekten und Spenden. Mit diesen werden Frauen- und Mädchenprojekte in Asien, Afrika, Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten unterstützt.

Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet und am ersten Freitag im März in mehr als 150 Ländern rund um den Globus gefeiert. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören in der weltweit größten ökumenischen Frauenbewegung untrennbar zusammen.