Leinefelde. Praktischer und anschaulicher kann Ethikunterricht kaum sein: Die Ethikgruppe der 8. Klassen der Konrad-Hentrich-Regelschule Leinefelde unternahm im Rahmen ihres Lehrplanthemas „Erwachsen werden“ einen besonderen Ausflug.

Fotos: Ethikgruppe der 8. Klasse

Unter der Leitung von Carola Möller, Fachlehrerin für Englisch und Ethik, besuchten die Jugendlichen das „Haus Wellenbrecher“ – eine Einrichtung, die Jugendlichen in schwierigen Lebenssituationen Unterstützung und Begleitung bietet.

Carola Möller organisierte den Ausflug in enger Zusammenarbeit mit der Leiterin des Hauses, Frau Göbel. Vor Ort erhielten die Schüler einen intensiven Einblick in den Alltag der Bewohner und die Herausforderungen, denen diese Jugendlichen gegenüberstehen. Das engagierte Team des Hauses präsentierte den Schülern unter anderem die individuell abgestimmten Wochenpläne, die für jeden Jugendlichen erstellt werden.

Besonders beeindruckend war für die Schüler die Vielfalt der betreuten Aktivitäten. Neben gemeinschaftlichem Kochen in der eigenen Küche, Freizeitaktivitäten und umfassender Hausaufgabenbetreuung bekamen die Schüler auch Einblicke in die Regelungen rund um Taschengeld und Kleidungsgeld, was natürlich direkt mit dem eigenen Budget verglichen wurde.

„Es ist eine Freude zu sehen, in welch herzlicher Atmosphäre diese jungen Menschen aufwachsen und begleitet werden“, berichtete Carola Möller nach dem Besuch. „Das Haus Wellenbrecher ist wie ein sicherer Hafen, in dem Jugendliche sich entfalten, lernen und leben können.“

Als krönender Abschluss des Besuchs wurden die Schüler mit frisch gebackenen Eisenkuchen und Getränken bewirtet. Auch für Fragen standen Frau Göbel und ihr Team jederzeit zur Verfügung. Der Besuch endete schließlich mit einem sportlichen Ping-Pong-Wettkampf, bei dem sowohl Schüler als auch Erzieher ihre Tischtennisfähigkeiten unter Beweis stellten.

Die Lehrerin zog ein positives Fazit: „Wir danken dem Haus Wellenbrecher für diese wertvolle Erfahrung. Der heutige Besuch hinterließ einen bleibenden Eindruck und trug dazu bei, das theoretische Wissen des Ethikunterrichts in die Praxis zu übertragen und zu vertiefen.“

Die Verbindung von theoretischem Unterricht und praktischer Erfahrung ist für Carola Möller ein zentrales Anliegen. Auch in anderen Klassenstufen setzt sie auf diesen Ansatz: So wurde in der 7. Klasse beim Thema Islam ein Koran sowie ein echter Gebetsteppich eines Mitschülers vorgestellt, und die richtige Bindetechnik eines Kopftuches wurde gemeinsam geübt. Der respektvolle Umgang mit den verschiedenen Nationalitäten an der Schule steht dabei stets im Vordergrund – und, so Carola Möller, „das klappt!“