Ortsumgehung ja – Westspange nein!
Beuren. In der Ortsratsitzung in Beuren gab es am vergangenen Donnerstagabend mehrere Themen, die Ortsbürgermeister Uwe Kaufhold angesprochen hat. Zwei davon lagen ihm besonders am Herzen: Eine verringerte Geschwindigkeit auf 30 an der durchgehenden Hauptstraße und die geplante Westspange. Und der Ortsrat war sich einig: Statt der geplanten Westspange wollen die Beuerschen die Umfahrung und nicht die Westspange, wie sie geplant wird. Warum, lesen Sie hier:
Wenn die Westspange kommt, dann wird es noch mehr Verkehr durch den Ort geben, erklärte Uwe Kaufhold. Seit dem 21. August 2023, nach einem Termin beim Landesamt für Straßen und Verkehr in Leinefelde, hat er sich damit noch näher befasst und ist zu dem Entschluss gekommen, warum macht man nicht gleich die Umgehung Beuren, statt der ca. sechs Millionen teuren Westspange. So ist die Westspange geplant:
Der Vorschlag aus Beuren: Statt Westspange und später (vielleicht) noch die Umgehung, gleich beides zusammen aber in einer kürzeren Variante.
Uwe Kaufhold stellte seine Idee vor und hat es auf der Karte eingezeichnet. Das würde sogar noch rund 500 Meter Straßenbau sparen. Die Variante würde sinnvoller sein, dem schloss sich auch der Ortsrat an.
Nach dem Termin beim Landesamt für Bau und Verkehr war der Beuersche Bürgermeister sehr verärgert. Eigentlich war es da zu wiederholten Mal um die Geschwindigkeitsbegrenzung für die Halle-Kasseler-Straße gegangen, nun mit einem gemeinsamen Termin, an dem auch Vertreter der Leinefelder Straßenverkehrsbehörde anwesend waren. Den Termin hätten wir uns sparen können, auf die 30 kmh geht niemand drauf ein, sagte sinngemäß Uwe Kaufhold den Ortsräten.
Lediglich vor der Montessorischule konnte vor einiger Zeit das Tempolimit auf 30 kmh herabgesetz werden. Aber vor der Turnhalle und der Bushaltestelle, wo Kinder hier in weitere Schulen abfahren und die beide an der vielbefahrenen Hauptstraße liegen, wird es wohl keine 30 kmh geben. Eine Erklärung vom Landesamt war, dass vor der Turnhalle ein Geweg wäre und die Kinder über die Ampel gehen könnten. Der Gesetzgeber würde das nicht zulassen. Das ärgert auch die Bewohner schon lange. Deshalb wollen sie sich jetzt rechtzeitig einbringen, bevor noch mehr Verkehr durch Beuren fließt. Uwe Kaufhold verwies noch darauf, dass die Straße mehr als eine Landesstraße ist, da sie als Ausweich für die A38 diene.
Verkehrszählungen haben ergeben, dass durch Beuren am Tag rund 8000 bis 9000 Fahrzeuge fahren, davon rund 700 LKW. Mit der Westspange kommt noch mehr, etwa ein Viertel. Sie soll vom Toom-Baumarkt bis zur Bahnbrücke in Beuren mit Abzweig führen, erklärte Uwe Kaufhold. Die L 3080 nach Leinefelde solle wohl rückgebaut werden. Auch der Straßenlärm spiele wohl keine Rolle. Von einem Mitarbeiter des Landesamtes erhielt der Ortsbürgermeister sogar die Antwort, seine Kinder würden auch an einer Straße groß werden. So nach dem Motto, da passiert schon nichts.
Der Verkehr, der durch Beuren geht, kommt entweder von Leinefelde oder geht nach Leinefelde. Wenn der Verkehr durch die Heiligenstädter Straße in Leinefelde mit der Westspange verringert werden soll, dann müsste das doch auch für Beuren gelten.
Es hat sich so ergeben, dass Uwe Kaufhold über den Vorschlag von Beuren mit Altbürgermeister Gerd Reinhardt sprechen konnte, der die Idee sehr gut fand.
Ergebnisse aus einer Straßenverkehrszählung von der Bundesanstalt für Straßenwesen:
Die Bürger von Beuren werden zu diesem Thema Westspange und Ortsumfahrung die Füße nicht mehr stillhalten und gehen jetzt damit in die Öffentlichkeit. In der Ratsitzung erklärten auch Ortsräte, dass schon bei der Vorstellung der Westspange vor Jahren keiner dafür war. Es gab auch eine Aussage damals : Wenn Beuren die Westspange verhindert, bekäme der Ort die Ortsumgehung auch nicht. Dafür und für die 30 kmh, die nicht kommen werden, hat Beuren kein Verständnis mehr.
Ilka Kühn