Göttingen. Nach dem Drohbrief an die Göttinger Ditib-Gemeinde hat nach Kenntnis von Göttingens Oberbürgermeisterin Petra Broistedt in dieser Woche auch die Jüdische Gemeinde Göttingen einen Drohbrief mit rechtsradikalen und antisemitischen Inhalten erhalten. Diesen erneuten Vorfall nimmt die Oberbürgermeisterin nun zum Anlass, die Mitglieder des Dialogs der Religionen zusammenzurufen.
Zum Dialog der Religionen, der in den letzten Jahren bereits vier Mal getagt hat, sind Vertreterinnen und Vertreter der Religionsgemeinschaften und religiösen Gemeinden aus der Stadt und aus dem Landkreis Göttingen eingeladen.
„Der interreligiöse Dialog dient dem Austausch. Er unterstreicht die Gemeinsamkeiten der Menschen und fördert das Miteinander. Das stärkt die Gesellschaft, wenn es darum geht, rechtsradikaler, islamfeindlicher und antisemitischer Hetze zu begegnen, sie wirksam zu bekämpfen und sich zu einer offenen und toleranten Gesellschaft zu bekennen“, sagt die Oberbürgermeisterin und führt aus: „Jüdisches Leben und der jüdische Glaube gehören zu Göttingen.
Allein vor dem Hintergrund der Göttinger Geschichte im Nationalsozialismus verurteile ich jegliche antisemitischen Bedrohungen der jüdischen Gemeinden.“
„Nur mit diesen klaren Bekenntnissen, an unserer Seite zu sein, können wir auch weiterhin eine offene Synagoge bleiben, die gerne Gäste empfängt“, betont der Vorstand der Jüdischen Gemeinde Göttingen e.V. angesichts der Drohbriefe.
Das Büro für Integration der Stadt Göttingen wird die Religionsgemeinschaften und religiösen Gemeinden in Kürze kontaktieren und zu einem Termin einladen.