Ausstellung noch bis zum 29. August 2024 im ehemaligen Krankenhaus Worbis

Worbis. Mit einer sehr würdigen Feierstunde beging die DRK-Ortsgruppe am vergangenen Donnerstag ihr Jubiläum. Zuvor hatte die Ortsgruppenvorsitzende, Sonja Hausmann, mit anderen Mitgliedern eine sehr interessante Ausstellung aufgebaut, die zu den Anfängen dieser Ortsgruppe führt und mit vielen Exponaten belegt wird. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. August 2024 in der einstigen Cafeteria des ehemaligen Krankenhauses in Worbis zu sehen.

Der Präsident des DRK-Kreisverbandes Eichsfeld, Gerd Reinhardt, sprach über die Bedeutung des DRK einst und jetzt und verwies darauf, dass sein Engagment für das DRK aus einer persönlichen Rettungsaktion im Jahr 1990 resultiert. Foto: Ilka Kühn
Der Kindergarten sorgte für Heiterkeit in der Feierstunde. Foto: Ilka Kühn

Bei der Feierstunde dabei waren auch einige Mitglieder aus längst vergangenen Jahren wie auch der ehemalige Landrat, Dr. Werner Henning, der stellv. Landrat, Gerald Schneider, Bürgermeister und Ortsbürgermeister und weitere Gäste, die mit dem DRK verbunden sind. Der DRK-Kindergarten überraschte mit einem Programm, dass allen sehr gut gefiel. Helfried Kunze, stellv. Vorsitzender der Worbiser Ortsgruppe begrüßte alle sehr herzlich.

Der Vorstand des DRK-Kreisverbandes übergab der Ortsgruppe eine Spende in Höhe von 500 Euro. Foto: Ilka Kühn

Sonja Hausmann beleuchtete in ihrer Rede sowohl die historische Entwicklung des Roten Kreuzes als auch die aktuellen Herausforderungen und Erfolge der Ortsgruppe.

In ihrer Rede erinnerte sie an die Anfänge des Roten Kreuzes, die auf das Jahr 1859 zurückgehen. Damals war Henry Dunant, ein junger Kaufmann, Zeuge der verheerenden Schlacht von Solferino in Italien, bei der 40.000 Verwundete ohne jegliche Hilfe zurückgelassen wurden. Diese schockierende Erfahrung veranlasste ihn, 1862 das Buch „Erinnerungen an Solferino“ zu veröffentlichen, das den Grundstein für die Gründung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz legte. Dieses Komitee, das 1863 in Genf ins Leben gerufen wurde, rief die Regierungen Europas dazu auf, nationale Hilfsgesellschaften zu gründen, um eine Wiederholung der grausamen Szenen von Solferino zu verhindern. Diese Hilfsgesellschaften, die bis heute unter dem Symbol des Roten Kreuzes arbeiten, folgen den sieben Grundsätzen: Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit, Freiwilligkeit, Unabhängigkeit, Einheit und Universalität.

In Bezug auf die lokale Geschichte des Roten Kreuzes wies Sonja Hausmann darauf hin, dass Worbis erstmals 1899 im Jahresbericht der preußischen Landesvereine erwähnt wurde. Obwohl das genaue Gründungsdatum der Worbiser Ortsgruppe unbekannt ist, wird das Jahr 1899 als Zeitpunkt der Ersterwähnung gefeiert. Die Geschichte des DRK in Deutschland erlebte zahlreiche Wendungen, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, als das DRK zunächst aufgelöst und später in der DDR als mitgliederstärkste gesellschaftliche Organisation wiedergegründet wurde. Seit 1991 ist das DRK wieder ein gesamtdeutscher Verband, der vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz anerkannt ist.

Sonja Hausmann hob hervor, dass viele Worbiser Bürger die Geschichte des DRK vor Ort maßgeblich mitgestaltet haben. Sie erinnerte an einige verdiente Mitglieder und betonte, dass die aktuellen Mitstreiter weiterhin aktiv sind, insbesondere in der Organisation von Blutspenden und der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Erster Hilfe. Leider sei es jedoch aufgrund des Mangels an jungen Freiwilligen schwierig geworden, diese wichtige Arbeit fortzusetzen.

Die DRK-Ortsgruppe Worbis zählt derzeit 85 Mitglieder, von denen jedoch nur noch etwa 20 aktiv sind. Die Vorsitzende betonte, dass die Mitgliedergewinnung in den kommenden Jahren eine der zentralen Aufgaben des Vorstands sein wird. Um die Präsenz des DRK in der Stadt zu stärken, beteiligt sich die Ortsgruppe regelmäßig an lokalen Veranstaltungen und arbeitet eng mit Einrichtungen wie dem Mischka-Kindergarten zusammen. In einem aktuellen Projekt wurde den Kindern auf spielerische Weise die Bedeutung der Blutspende nähergebracht.

Abschließend sprach Sonja Hausmann dem engagierten Vorstand, der seit 2020 im Amt ist, ein besonderes Dankeschön aus. Sie bedankte sich auch beim Kreisverband und den zahlreichen Sponsoren, insbesondere bei der Kreissparkasse Eichsfeld, deren großzügige Spende die Anschaffung eines Starterpakets von Henry und Michi ermöglicht hat. Dieses kindgerechte Material wird es der Ortsgruppe erleichtern, die Grundsätze des DRK auf spielerische Weise zu vermitteln.

Mit diesen Worten schloss Sonja Hausmann ihre Rede und übergab das Wort an ihren Stellvertreter, Helfried Kunze. Die Jubiläumsfeier der DRK-Ortsgruppe Worbis bot einen eindrucksvollen Rückblick auf die Geschichte und zeigte gleichzeitig, wie wichtig das Engagement der Bürgerinnen und Bürger für die Zukunft des Roten Kreuzes ist.

Ilka Kühn