Mit Vorsicht feiern, aber feiern, könnte als Motto über den Kar- und Ostertagen im Bistum Erfurt stehen. Denn die Corona-Pandemie verändert zwar manches, aber ausfallen wird Ostern deshalb nicht. Das Bistum lädt im Rahmen der strengen Auflagen zum Infektionsschutz zu Gottesdiensten mit begrenzten Teilnehmerzahlen ein – je nach den Inzidenzzahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städten. Zugleich empfiehlt die Bistumsleitung den Menschen, „in Eigenverantwortung gut abzuwägen, ob sie sich für den Besuch von Gottesdiensten anmelden“, wie es in einem Schreiben von Generalvikar Raimund Beck an die Seelsorgerinnen und Seelsorger des Bistums Erfurt heißt. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, dass die Infektionsschutzkonzepte für Gottesdienste wirksam sind. Doch über die Gottesdienste in den Kirchen hinaus sollten Möglichkeiten geprüft werden, „die Kar- und Ostertage auf andere Weise geistlich zu begehen oder digitale Gottesdienstangebote wahrzunehmen“, so der Generalvikar.
Bischof Ulrich Neymeyr nennt in einem heute (24. März) verbreiteten Hirtenbrief Beispiele. Ostern könne begangen werden „durch die Mitfeier von Gottesdiensten, die im Radio, Fernsehen oder Internet übertragen werden, durch Hausandachten, für die das Seelsorgeamt auf der Homepage des Bistums Vorschläge gemacht hat.“ Auch die Feier der Osternacht im Erfurter Mariendom werde vom MDR live im Internet gestreamt (3. April, ab 21.30 Uhr). Weitere Möglichkeiten seien, an öffentlich aufgestellten Kruzifixen zu beten oder öffentlich errichtete Kreuzwege im Kreis der Hausgemeinschaft als Kreuzwegandacht betend zu gehen. „Ich hoffe“, schreibt der Bischof, „dass Ihnen auch solche Gottesdienste Kraft aus dem Glauben geben.“
An den Kar-Tagen gedenken die Christen des Leidens und Sterbens Jesu Christi. Ostern feiert seine Auferstehung. Im Hirtenbrief schreibt Bischof Neymeyr von der Leben spendenden Bedeutung dieser Tage: „In der Heiligen Woche können wir all unsere eigenen Sorgen und Nöte sowie die Bedrängnisse unserer Mitmenschen im Gebet vor den Gekreuzigten tragen: Die Not der Kranken und ihrer Angehörigen, die Belastungen der Menschen in medizinischen und Pflegeberufen, die Hoffnungslosigkeit derer, deren wirtschaftliche Existenz bedroht oder vernichtet ist sowie die Existenzängste der vielen armen Menschen in der Welt, die von der Pandemie am Härtesten getroffen sind. Ich wünschen ihnen, dass sie in all diesen schweren Erfahrungen das Licht des Ostermorgens erahnen können und so neue Hoffnungskraft aus dem Glauben schöpfen können.“
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