Bürgerinitiative Eichsfeld-Wipperaue kämpft weiter:
Bürgerinitiative Eichsfeld-Wipperaue:
Es wurde am 19. März 2024 vom TV Sender MDR Thüringen eine Dokumentation mit dem Titel
“Der Schatz des Ohmgebirges“ ausgestrahlt. Dieser Dokumentationsfilm zeigte eine Wiederbelebung des Kalibergbaues im Eichsfeld, durch das australische Unternehmen Southharz Potash Ltd. mit der Tochterfirma Südharzkali GmbH (Sitz in Erfurt).
Viele Einwohner im Eichsfeld, hauptsächlich die von Bernterode und Bernterode Schacht sind der Auffassung, dass der Film nicht genügend Informationen über das ganze Ausmaß des Vorhabens zeigte. Zu Wiederbelebung des Kalibergbaues möchte die Südharzkali GmbH ein gewaltiges Industriegebiet in der bewohnten Siedlung von Bernterode und Bernterode Schacht errichten.
Aspekte wie Umwelt-Natur und Klimaschutz, die in der heutigen Zeit eine große Rolle
spielen, sind nicht erwähnt worden. Die Bürgerinitiative Eichsfeld- Wipperaue möchte gern auf die Problematik eingehen und eine riesige Umweltkatastrophe in unserer Heimat verhindern. Eine Aufklärung der Einwohner des Eichsfeldes und Umgebung, sowie das Aufzeigen von wichtigen Tatsachen, wenn eine Wiederinbetriebnahme des ehemaligen Kalibergwerkes durch die Südharzkali GmbH erfolgt.
Es sind dann nicht nur die Bürger von Bernterode /Bernterode Schacht betroffen, sondern alle Menschen im Eichsfeld. Ein sehr wichtiges Thema, zu dem Aufklärungsbedarf besteht, wäre unsere “ Ressource- Schutzgut Wasser“. Aus den Unterlagen des Raumordnungsverfahren ist bekannt, dass bei der Produktion von Kaliumchlorid (Kalidünger), trotz eines geschlossenen Wasserkreislaufs 75 Kubikmeter Wasser pro Stunde verbraucht werden. Hierzu stellt der Wasser und Abwasserzweckverband“ Eichsfelder Kessel“ 45 Kubikmeter / Stunde reines Trinkwasser und 30 Kubikmeter/ Stunde Brauchwasser zur Verfügung.
Das Kalibergwerk produziert dann 24/7 Tage die Woche. (Angegeben zum Vergleich, ein 2 Familien Haushalt verbraucht im Jahr 70-90 Kubikmeter an Trinkwasser.)
Dieser riesige Verbrauch an Trinkwasser bringt für den Zweckverband enorm hohe Gewinne, was
aber den Bürgern nicht zu Gute kommt. Stellungnahmen oder Gutachten zur Dauer und Absicherung der Versorgung von sauberem Trinkwasser, liegen bis jetzt noch nicht vom
Wasser-Abwasserverband vor.
Das zur Verfügung gestellte Brauchwasser soll aus der nahliegenden Kläranlage Bernterode
entnommen werden. Dieses Brauchwasser wird somit der Wipper entzogen, was auf weite
Sicht zu einer Trockenführung des Flusses führt. Für die Saale als Mündungsfluss der Wipper,
wäre dieses eine reine Katastrophe. In und An der Wipper, leben viele geschützte Arten wie
z.B. der Biber. Hierbei spielt allein der Naturschutz schon eine große Rolle.
Nach Aussagen des Unternehmen Südharzkali GmbH möchten sie mehr als 20 Jahre die
Produktion an Kaliumchlorid und Natriumchlorid aufrechterhalten, dieses bringe auf Dauer
eine Absenkung des Grundwasserspiegels, Trockenlegungen und Versalzungen von Brunnen
mit sich. Nach dem heutigen Stand, kann die Behauptung getroffen werden, dass der
Grundwasserspiegel in unserer Heimat schon jetzt sehr niedrig ist. Die Daten vom Thüringer
Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz bestätigen dieses Unterfangen.
Angaben vom Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz
Durch die ständigen Trockenzeiten der letzten Jahre nimmt der Grundwasserspiegel immer
mehr ab. In unseren Lebensraum macht sich das sehr Bemerkbar durch das Waldsterben. Der
Borkenkäfer trägt zwar einen gewissen Teil auch dazu bei, aber das Hauptmerkmal liegt hier
auf dem niedrigen Grundwasserspiegel.
Das Unternehmen Kali und Salz AG an Werra und Weser, ist aus vielen Berichten bekannt und
der BUND kämpft seit langen gegen versalztes Trinkwasser und verheerendes Artensterben
in der Region . Die durch den Abbau gelösten Abfallsalze werden in die Werra eingeleitet und
Salzabwässer werden in den tiefen Untergrund verpresst. Kann das gleiche im Eichsfeld passieren? Die Antwort liegt nah. Das gleiche Verfahren was Kali und Salz Ag verwendet, möchte auch die Südharzkali GmbH anwenden.
Uns stellt sich immer wieder die Frage, was haben die Einwohner des Eichsfeldes von der
Wiederbelebung des Kalibergbaues? Arbeitsplätze? Für uns? Oder doch für andere Arbeitskräfte?
Wir leben nicht mehr in den 90 Jahren, wo Arbeitsplätze noch ein Defizit darstellten.
Laut Angaben von der Agentur für Arbeit herrscht im Eichsfeld eine Arbeitslosigkeit von
minimalen 4,3 Prozent, sowie ein großer Fachkräftemangel.
Lieber Bürger des Eichsfeldes, wollen wir das wirklich?
Das alles für einen profitgieriges australisches Unternehmen, die unsere Ressourcen
aufbrauchen und die Steuern nicht einmal nach Breitenworbis fließen. Eine Fortsetzung des bisherigen Raubbaus, bei gleichzeitiger Zerstörung der Umwelt, sollte nicht mehr zugelassen werden. Den Menschen im Eichsfeld bzw. den damaligen Bergleuten wurde schon einmal demonstriert, was Profitgier und Monopolherrschaft bewirken kann.
Die Bürgerinitiative Eichsfeld-Wipperaue
„für eine saubere Umwelt und für eine lebenswerte Heimat“