„Stolpersteine des Heils“ von Pfr. Gregor Arndt

Mein Bruder und meine Schwägerin haben mich in den letzten Wochen besucht. Auf ihren ausgiebigen Wanderungen entdeckten sie begeisternd die Fülle der Stationswege auf unserem Pfarrgebiet um Leinefelde. Fremde sind es oft, die von der Schönheit aber auch über Beschädigung von Bildstöcken berichten. Manches Wegkreuz wächst zu, manches erstrahlt in aufwendiger Pflege.

Zum einen entstehen neue „Stolpersteine des Heils“ wie das Bonifatiusbild am gleichnamigen Kindergarten, zum anderen entdeckt jemand, dass der Christuskörper am Wegkreuz verloren gegangen ist. Es gehört zum „Standortvorteil“ des Eichsfelds, dass wir mitten im Alltag oder als Zielort festlicher Ausflüge heilige Orte besitzen, an denen wir – meist unterbewusst – unsere christliche Zugehörigkeit leben können.

Gerade in Zeiten von Abstand halten, Desinfizieren und Lüften laden uns diese Orte und Zeichen zu einem kurzen Halt, Gebet oder Kreuzzeichen ein – aerosolfrei. Dies kann gemeinschaftlich geschehen, wie in diesem Jahr beim Rosenkranzgebet an Leinefelder Bildstöcken oder zu den Stationswegen in Birkungen. Das geht auch allein oder mit dem Enkelkind an der Hand.

Die kommenden Wochen um den Allerseelentag werden Grabkreuze und Grabstätten wieder als Orte der christlichen Hoffnung und Trauerbewältigung Bedeutung erhalten. Wenn zu Sankt Martin Hörnchen nicht geteilt werden können, so sollte das Licht der Martinslaternen um so heller scheinen. Adventkranz und Krippenfiguren mögen schon einmal auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden…                                                                  

„Stolpersteine des Heils“ in den Laufrädern von Arbeit, Schule und Freizeit bremsen uns kurzzeitig aus, um den Blick auf den Himmel zu richten. Danke allen, die zum Teil seit Jahren sich um Pflege und Sanierung von Bildstock, Klus oder Kreuz kümmern. Wer für sich und andere einen Ort in Verantwortung nehmen möchte, melde sich bitte im Pfarrbüro in Leinefelde. 

Gesegnete Herbstspaziergänge                                                     
Pfarrer Gregor Arndt