Die Stadtratsitzung am Abend in der Leinefelder Obereichsfeldhalle war entsprechend der Corona Bedingungen ausgerichtet. Reichlich Abstand zum Nächsten und Maskenpflicht für alle, die nicht gerade am Mikrofon redeten. Zu reden gab es reichlich, allein in der fünf Stunden dauernden öffentlichen Sitzung. Zu den Mitteilungen von Bürgermeister Marko Grosa:
Zunächst sprach er allen Stadträten (Anm.d.Red.: Stadträte steht hier für den Plural und ist nicht diskriminierend Frauen gegenüber zu sehen) seinen außerordentlichen Dank aus, dass sich alle gut einbringen. Er äußerte sich noch einmal zum Abschluss des Flurbereinigungsverfahren/Neuordnung in Kirchohmfeld. Dankte, dass es so ein Amt gibt. Die Stadtverwaltung wäre nicht in der Lage, da etwas nebenher zu richten. Würde sich auch freuen, wenn Birkungen endlich fertig würde.
In Adelsborn wurde die Bushaltestelle neu gemacht. Es sei aber keine neue, sondern eine, die ehemals in Beuren stand und die mit Hilfe des Bildungswerkes neues Aussehen erhalten hat. Das Problem dort war die Mauer. Die Stadt bekam von Herrn Stützer (Mauerbau Kloster Worbis) unbürokratische und schnelle Hilfe.
Ab 1. Januar soll der sogenannte Digitale Sitzungsdienst scharf geschaltet werden. Das bedeutet: für den Stadtrat gibt es ausschließlich nur noch digitaler Versand von Unterlagen. Die Ortsteilräte erhalten Unterlagen allerdings noch in Papierform.
Die Ortsbetreuer sind neu ab 2021: Beuren: Katja Bernhardt, Birkungen: Stefan Lauterbach, Breitenbach: Michael Bock, Breitenholz: Marcus Düsel, Hundeshagen: Monika Penning, Kallmerode: Frank Rademacher, Kaltohmfeld: Enrico Bauer, Leinefelde Natalie Hünger, Kirchohmfeld: Nicole Hildebrandt, Wintzingerode: Heike Genzel und für Worbis Marco Eckart. Früher mussten alle Ortsteil-Betreuer aus dem Bauamt kommen. Das sieht aber Marko Grosa nicht so. Jetzt kommen sie aus allen Teilen der Stadtverwaltung und sind die Ansprechpartner.
Weiterhin ging es um den Breitenbacher Dorfteich “Kuhle”, in den künftig auch Regenwasser eingeleitet werden soll; um den neuen Hublader für die Stadt, der noch nicht da ist und auch bei der Wohnungsgesellschaft zum Einsatz kommen soll; um Wohnungsbau und Führungsämter; um die Abstimmung Landwirtschaftlicher Pachtverträge, die sehr zeitaufwendig ist und um andere Dinge.
Den Volkstrauertag habe die Stadt am Kriegerdenkmal in Leinefelde würdig begehen können. Die Stadt konnte eigenverantwortlich wegen Corona entscheiden. Aber der Stadtchef berichtete auch über Dinge, die Außenstehende gar nicht mitbekommen. Beispielsweise über die Kommunikation miteinander. So erhielt er kürzlich eine email: “Haben Sie ein Arsch offen???” – es ging darin um eine Garage in Worbis. Marko Grosa musste sich auch wundern über andere Gerüchte, so hätte er Glasfaser erhalten innerhalb weniger Tage für seinen Neubau an der Mühlhäuser Chaussee. Stadtrat Uwe Kaufhold, der bei der Telekom arbeitet, konnte aber bestätigen, dass das Glasfasernetz für das gesamte Wohngebiet schon viel früher gelegt wurde und man hier nicht wie bei einer Wasserleitung einfach nur ein Haus anschließen kann. Auch Marko Grosa muss warten, bis das Glasfasernetz aktive ist. Auch die 30 Kmh an dieser Straße habe er nicht angeordnet, sondern der Landkreis – und auch nicht wegen ihm.
In Bezug auf das Verkehrsaufkommen in der Stadt und auch zu Corona machte dann der Leiter des Ordnungsamtes, Günter Fiedler interessante Ausführungen. So hatte das Ordnungsamt in Verbindung mit Verstößen gegen Corona-Auflagen im vergangenen Halbjahr mehrere Anzeigen dem Landratsamt gemeldet, doch nichts wurde geahndet. Marko Grosa bekräftigte, dass nicht eine einzige Anzeige vom Kreis bearbeitet wurde.
Zu Beginn der Stadtratsitzung wurde ein neues Mitglied willkommen geheißen und von Bürgermeister Marko Grosa vereidigt: Dr. Karl-Heinz Klose aus Worbis. Er war bereits schon einmal Mitglied im Stadtrat und stärkt nun wieder die Reihen der LINKEN. Marko Grosa freute sich sehr, dass er wieder dabei ist. Ist auch für die Worbiser gut. Hat er doch den Stadtrat mit klugen Ideen und Argumenten immer unterstützt. Er kennt ja bereits alle Pflichten und Aufgaben, deshalb konnte der Bürgermeister die obligatorische Abhandlung etwas abkürzen. Der Bürgermeister verlas die Verpflichtung. Handschlag ging allerdings nicht, deshalb ersetzte er den Handschlag durch ein Schulterklopfen. Dr. Klose hat das Mandat angenommen. Scherzhaft fragte er, ob er seinen Präsentkorb wieder zurückbringen müsse, den er zur Verabschiedung erhalten hatte.
Ilka Kühn