Denkmalgeschützte Liegenschaft wurde heute in Erfurt saniert an den ZOLL übergeben. Die Präsidentin der Generalzolldirektion, Colette Hercher, eröffnete offiziell den neuen Standort des Bildungs- und Wissenschaftszentrums in Erfurt.
Nach einer Umbauzeit von nur zwei Jahren, der eine intensive Planungsphase vorausgegangen war, konnte der mehr als 50 Jahre alte, vollständig unter Denkmalschutz stehende vierflügelige Komplex denkmalgerecht, mit seiner zeitgenössischen Innenausstattung im Stil der 70er-Jahre, weitestgehend erhalten bleiben.
Da das Gebäude bereits ursprünglich als Ausbildungsstätte konzipiert war, bot die bestehende Struktur eine gute Ausgangsbasis für die aktuelle Nutzung als Ausbildungsstandort des Zolls. Viele der benötigen Räume für die Ausbildung der Nachwuchskräfte des Zolls waren bereits angelegt: vom Audimax über die Mensa bis hin zum Wohntrakt. Die zwischenzeitliche Nutzung des Gebäudes und die in die Jahre gekommenen Bausubstanz haben die umfassende Sanierung erforderlich gemacht: neue Technik, aktuelle bauliche und energetische Ansprüche und eine moderne Ausstattung.
Nun stehen dem Zoll bereits heute insgesamt 346 Unterkunftszimmer mit eigenem Bad zur Verfügung. 16 Lehrsäle, zehn Gruppenarbeits- und drei Besprechungsräume schaffen den optimalen und erforderlichen Rahmen für die Ausbildung. Alle Lehrsäle sind mit moderner digitaler Medien- und Schulungstechnik ausgestattet. Eine Mensa mit rund 300 Plätzen vervollständigt das Angebot.
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Finanzen, Frau Katja Hessel, sagte anlässlich der Eröffnung: „Diese Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, weitere Bundeseinrichtungen in den ostdeutschen Bundesländern anzusiedeln. Ich freue mich daher, dass wir mit der Eröffnung des Ausbildungsstandorts in Erfurt weitere positive Impulse für die Zukunft der Region setzen können. Gleichzeitig wird auch in Zukunft sichergestellt, dass junge Nachwuchskräfte mit Kompetenz und Einsatzbereitschaft einen leistungsfähigen Zoll bilden, auf den sich unsere Bürgerinnen und Bürger und die deutsche Wirtschaft weiterhin verlassen können.“
Die Präsidentin der Generalzolldirektion, Frau Colette Hercher, betonte in ihrer Ansprache: „Diesen dringend benötigten sechsten Ausbildungsstandort des Zolls heute hier eröffnen zu dürfen, freut mich ganz besonders. Unseren Nachwuchskräften optimale Rahmenbedingungen bieten zu können, wie wir sie hier in Erfurt finden, ist für die Aus- und Fortbildung in der Zollverwaltung von großem Wert.“
Bei der grundlegenden Modernisierung des Gebäudes lag ein besonderes Augenmerk auf dem Erhalt des Vilnius-Zimmers, des Audimax, des Foyers mit Wandgemälde sowie auf den zahlreichen historischen Details wie den Treppengeländern, Bodenbelägen, Deckenplatten oder den Türen der Unterkunftszimmer. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz konnte so der Charakter des Gebäudes bewahrt werden.
„Wir freuen uns sehr, diese historische Liegenschaft heute der Zollverwaltung für die Ausbildung ihrer Nachwuchskräfte übergeben zu können. Es war für alle Beteiligte eine herausfordernde Aufgabe, dieses Projekt innerhalb so kurzer Zeit erfolgreich umzusetzen“, erklärte Brigitte Bourscheidt, Leiterin des BImA-Geschäftsbereichs Facility Management. Besonders der Eigentümer des Gebäudekomplexes, Andreas Müller, bewältigte diese Herausforderung mit viel persönlichem Engagement und Herzblut und ging ein erhebliches finanzielles Risiko ein.
Aktuell werden noch die Außenanlagen fertiggestellt und der Unterkunftsbereich im nördlichen Gebäudeensemble wird komplettiert. Nach dessen Fertigstellung stehen dann mehr als 400 Unterkunftszimmer zur Verfügung. Ab 2024 wird der Ausbildungsstandort entlang der Friedrich-Ebert-Straße noch durch eine Zwei-Felder-Sporthalle ergänzt.