Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt, dass Reiten als Disziplin beim Modernen Fünfkampf gestrichen werden soll. Medienberichten zu Folge will der Dachverband des Modernen Fünfkampfs (UIPM) nach den tierquälerischen Vorkommnissen bei den Olympischen Spielen in Tokio alternativ auf Radfahren setzen. Der Deutsche Tierschutzbund hatte nach den Vorkommnissen von Tokio gefordert, auf Pferde im Modernen Fünfkampf zu verzichten.
„Der Fehler liegt im System: Wenn schon das Regelwerk einem tiergerechten Umgang entgegensteht und dann noch der unbedingte Siegeswille und der Erfolgsdruck die Oberhand gewinnen, ist Tierquälerei im Sport vorprogrammiert. Wir sind froh, dass unsere Forderungen und unsere Kritik gehört wurden und der UIPM nun offenbar die Konsequenzen zieht“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Tiere sind keine Sportgeräte
Einem Tier Schmerzen zuzufügen, es zu Aktionen zu zwingen, zu denen es psychisch wie physisch nicht in der Lage ist, ist tierschutzwidrig. Der Deutsche Tierschutzbund hatte daher Strafanzeige gegen die Reiterin Annika Schleu und ihre Trainerin Kim Raisner wegen Tierquälerei und Beihilfe zur Tierquälerei gestellt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen.
Die Tierschützer weisen darauf hin, dass Rahmen und Regelwerk automatisch solche Situationen befördern, in denen ein empathisches Achtgeben auf die Bedürfnisse des Pferdes der Erreichung des Medaillenziels entgegensteht. Neben der persönlichen Verantwortung von Reiterin und Trainerin geht es dem Verband daher vor allem um die Systemfrage – verbunden mit der Forderung, die Teildisziplin Reiten zu streichen bzw. zu ersetzen.