Es ist wohl eine hohe Ehre für das Eichsfeld und die gastgebenden Stadt Leinefelde-Worbis, wenn hier rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Jahrestagung hier abhalten. Gestern Abend wurde zu einer öffentlichen Veranstaltung in den Saal Eichsfelder Hof in Leinefelde eingehalten. Interessierte Bürger waren nur wenige da, aber das war sicher der Tatsache geschuldet, dass es um “wissenschaftliche Angelegenheiten” ging und so manch einer da eine Hemmschwelle hatte. Doch die war gestern Abend nicht zu spüren.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind aus den Fachgebieten Geographie, Geschichte und Archäologie und kommen aus Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. Vier Tage ist der Arbeitskreis für historische Kulturlandschaftsforschung in Mitteleuropa, kurz genannt ARKUM, im Eichsfeld. Die 47. Tagung selbst findet in Leinefelde im Foyer der Obereichsfeldhalle statt. Neben Vorträgen stehen aber auch Begegnungen mit Eichsfeldern und das Kennenlernen der Region auf dem Programm.
Der 1. Vorsitzender von ARKUM, Prof. Dr. Winfried Schenk, erklärte in seiner Begrüßungsrede, wieso der Arbeitskreis jetzt im Eichsfeld ist. Es habe zu tun mit euphorischen Berichten des Vereinsmitgliedes Haik Thomas Porada und dem Band 79 “Das Eichsfeld”, an dem auch der Vorsitzende des HVE-Eichsfeld, Gerold Wucherpfennig, mitgewirkt hat, erläuterte der Professor. Er lernte bei einer Männerwallfahrt kennen, was das Eichsfeld so besonders macht und war seitdem sehr angetan. So fügte sich eins ins andere und die Jahrestagung wurde ins Eichsfeld gebracht. Er dankte vor allem auch der Stadtverwaltung Leinefelde, die bereits in der Vorbereitung dieser Tagung ARKUM sehr unterstütztend wirkte und auch jetzt begleitend zur Seite steht.
Der Band “Das Eichsfeld” ist ein besonderes Buch. 20 Autoren haben sechs Jahre daran gearbeitet und alles, was man über das Eichsfeld wissen sollte, für die Nachwelt festgehalten. Prof. Dr. Ulrich Harteisen aus Göttingen) konnte das mit seinem Vortrag am Abend bestätigen: “Das Eichsfeld – Landschaftsentwicklung, regionale Identität und Ansätze regionaler Gestaltung” war sein Thema. Wer dachte, es sei ein 45 minütiger Vortrag, wo man das Ende ersehnt, lag völlig falsch. Der Professor vermittelte einen sehr kurzweiligen und höchst interessanten Vortrag, bei dem selbst Eichsfelder noch etwas mitnehmen konnten.
Bürgermeister Marko Grosa hatte zuvor die Gäste begrüßt und in einer Power-Point-Präsentation die Geschichte und Entwicklung der Stadt Leinefelde erläutert, die die Wissenschaftler am Samstag bei einem Rundgang noch kennenlernen.
Gerold Wucherpfennig war von Seiten des HVE Eichsfeld Touristik sozusagen Gastgeber für diese Tagung. Als Mitautor des Buches “Das Eichsfeld” und seiner jahrelangen Zusammenarbeit mit Prof. Harteisen aus Göttingen hatte er Anteil, dass ARKUM ins Eichsfeld kam. In seinem Grußwort wünschte er den Gästen einen sehr schönen Aufenthalt und hofft, dass sie alle Botschafter des Eichsfeldes werden. Denn in manch Gegenden sei das Eichsfeld immer noch nicht bekannt.
Ilka Kühn