In Beuren haben am Samstagabend Einwohner vor dem Alten Turm den Dankgottesdienst 30 Jahre Einheit Deutschlands – 30 Jahre Partnerschaft mit Bakum gefeiert. Der Kirchortrat hatte mit seinen Helfern den gesamten Platz rund um den Turm und das Kriegerdenkmal einschließlich Konrad-Martin-Haus in Lichter getaucht, erinnernd an die friedliche Revolution.
Kaplan Dr. Falk Weckner sagte zu Beginn, ein Dankgottesdienst für 30 Jahre Einheit, was für ein schöner Anlass! Wir blicken auf eine Zeit zurück, die vor 31 Jahren begann und heute einen geschichtlichen Punkt setzt, sage er.
Eigentlich wollten Beuren mit der Partnergemeinde Bakum feiern. Doch kurzfristig und mit großem Bedauern mussten die Freunde aus dem Norden Deutschlands absagen, da der Landkreis Vechta, zu dem Bakum gehört, am 3. Oktober als sogenannter Corona-Hotspot erklärt wurde. So blieben die Beuerschen und die Bakumer am Abend aber in Gedanken verbunden. Die Bakumer waren damals am 3. Oktober 1990 in Beuren und feierten den Einheitstag hier und seitdem immer wieder.
Die Blaskapelle Beuren unterstützte den Dankgottesdienst musikalisch. Dunkle Wolken am Himmel verhießen Regen, der aber glücklicherweise ausblieb. Es war ein sehr emotionaler Abend, an dem viele im Schein der Kerzen in Gedanken an die Jahre 1989/90 waren.
Monika Eckardt vom Kirchortrat erinnerte an die Zeit vor 30 Jahren und fand mahnende Worte. Beurens Bürgermeister Uwe Kaufhold dankte dem Kaplan für den feierlichen Dankgottesdienst. Er brachte sein Bedauern zum Ausdruck, dass die Freunde aus Bakum zu Hause bleiben musste. In seiner Rede ließ er in einem geschichtlichen Abriss die Jahre vor der Wende Revue passieren und erinnerte an die vergangenen 30 Jahre.
Nach dem Dankgottesdienst trafen sich Einwohner, Mitglieder von Vereinen und Verbänden auf dem Saal, um gemeinsam den Einheitstag mit kulturellen Darbietungen zu beenden. Die Bakumer schickten Grüße per Video und hatten auch am Nachmittag einen musikalischen Gruß vom Bakumer Musikverein mit Eichsfeldlied und dem Steigerlied nach Beuren überspielt.
Ilka Kühn