Die Landwirte in Deutschland sind auf Erntehelfer aus Osteuropa angewiesen. Jedes Jahr kommen bis zu 300.000 Saisonarbeitskräfte aus Rumänien und Polen – vor allem, um Spargel zu stechen. Die Corona-Pandemie hat dieses System im vergangenen Jahr auf die Probe gestellt: Die Unterkünfte für die Arbeitskräfte mussten erweitert, Quarantäne-Regeln befolgt und regelmäßige Tests durchgeführt werden.
Sören Eggers aus Radbruch in Niedersachsen weiß: Ohne die Hilfe von Erntehelfern aus Rumänen und Polen bekommt er seinen Spargel nicht vom Acker. Deshalb ärgert sich der Landwirt über die schwarzen Schafe der Branche, die sich weder um Hygieneregeln noch um den gesetzlichen Mindestlohn scheren. Die Doku geht der Frage nach, ob sich nach den Skandalen der vergangenen Erntezeit etwas verändert hat.
Der Lockdown im Frühjahr 2020 traf die gesamte deutsche Landwirtschaft unvorbereitet. Schnell war von Versorgungsengpässen die Rede. Die Vorstellung, dass es zu wenig Saisonarbeitskräfte für die Spargel- und Erdbeerernte geben könnte, versetzte Erzeuger, Handel und Verbraucher in Angst und Schrecken. Das Landwirtschaftsministerium machte die Problematik um die Erntehelfer zur Chefsache.
Erntehelfer aus Rumänen, Bulgarien und Polen kamen trotz geschlossener Grenzen ins Land. Die Luftbrücke für Erntehelfer wurde ins Leben gerufen, um die 24.000 Betriebe mit Arbeitskräften zu unterstützen. Die ohnehin schon prekären Arbeitsverhältnisse der Erntehelfer verschlechterten sich durch Corona noch weiter. In den engen Unterkünften war die Ansteckungsgefahr groß – und die erhöhten Kosten für die Anreise im Charterflugzeug wurde so manchem vom Lohn abgezogen.