Zum Tag der deutschen Einheit
… schenke uns nach deinem Willen Einheit und Frieden …
Der Friedensgruß in der Heiligen Messe verbindet Einheit mit Frieden. Er verweist darauf, dass das eine ohne das andere nicht geht, aber beides nicht dasselbe sind. Es gibt einen Frieden, in dem die Einheit durch Einheitlichkeit erzwungen wird. Manche DDR Nostalgie speist sich aus dem Lob dieser Einheitlichkeit und ihres Scheinfriedens. Und es gibt eine Einheit, in der das Nebeneinander durchindividualisierter Konsumenten als Frieden ausgegeben wird – anonymes Einheitsdesign ohne persönlichen Bezug.
EINHEIT – Vielfalt wahrnehmen
Das gilt in der Familie mit Mann und Frau, Jung und Alt. Das betrifft in unserem Deutschland die Vielfalt der Bundesländer und Sprachregionen, Herkunfts- und Mentalitätsvielfalt.
EINHEIT – Verbindung schaffen
Als ich den Coronanotruf für einen Testtermin anrief, vermittelte mich eine schwäbische Stimme weiter, eine sächsische gab mir die nächsten Informationen, bis ich weitergeleitet wurde durch einen hiesigen Zungenschlag und nun mein Ziel erreichte. Alles Ehrenamtliche, die sich für einen entsprechenden Dienst einteilen ließen.
EINHEIT – Zeichen setzen
In einer Gasse im Erfurter Andreasviertel hängt im Advent an jedem Haus ein Herrnhuther Weihnachtsstern. Jeder spürt – die Menschen hier gehören zusammen. Das Netz des „Adventfensters“ in Leinefelde, der österliche Ostergruß in Birkungen im Internet, die Wallfahrtskerzen aus Breitenholz an den Altären der Pilgerorte sind regionale Beispiele, dass Einheit verbindende Zeichen braucht – und das Zeichen Einheit schaffen. Einen gesegneten Tag der Einheit
Pfarrer Gregor Arndt