Mit bundesweiten Veranstaltungen und Aktionen wird in dieser Woche auf Kinder aus suchtbelasteten Familien aufmerksam gemacht. Die Thüringer Fachstelle Suchtprävention veröffentlicht dazu mit Unterstützung des Sozial- und Familienministeriums das Plakat „Schau hin!“. Es verdeutlicht die Situation der betroffenen Kinder und beschreibt verschiedene Hilfsangebote.

Dazu erklärt Familienministerin Heike Werner: „In Deutschland wachsen rund 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche in suchtbelasteten Familien auf. Die Atmosphäre in den Familien ist meist angespannt und für die Kinder unberechenbar. Ein altersgerechtes Aufwachsen ist kaum möglich. Der Lockdown und die Kontaktbeschränkungen verstärken die schwierige Situation in den Familien zusätzlich und die Kinder sind durch die Schließung von Hilfseinrichtungen und Schulen noch stärker isoliert. Umso wichtiger ist es, Ihnen mit dieser Aktionswoche eine Stimme zu geben.“

Bundesweit und auch in Thüringen gibt es Hilfen für Kinder aus Suchtfamilien. In zahlreichen Beratungsstellen bestehen altersgerecht angelegte Angebote für Kinder, Jugendliche und die betroffenen Eltern. Im geschützten Rahmen erhalten sie die Möglichkeit, Erlebtes zu reflektieren und aufzuarbeiten. Sie lernen ihre eigenen Stärken kennen und das Gefühl, wertvoll zu sein.

Da in diesem Jahr aufgrund des Lockdowns in Thüringen keine Veranstaltung für Kinder und Familien stattfinden kann, hat sich die Thüringer Fachstelle Suchtprävention für eine Plakataktion entschieden. Das Plakat, welches in Thüringen ausgehangen wird, liegt als Anlage bei.

„Helfen wir diesen Kindern und Jugendlichen und werden aufmerksam und aktiv. Informieren Sie sich. Leisten Sie einen Beitrag und geben mögliche Unterstützung. Schauen Sie hin“, so Werner abschließend.

Weitere Informationen unter: www.thueringer-suchtpraevention.info

Hintergrund:

Die Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien (kurz: COA-Aktionswoche) lenkt jedes Jahr in der Woche um den Valentinstag (14. Februar) die Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Medien auf die Kinder, die in Deutschland unter Suchtproblemen ihrer Eltern leiden. Die Idee, eine „COA Week“ zu veranstalten, stammt von der National Association for Children of Alcoholics (NACOA) in den USA.  Die NACOA-Organisationen in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland, nahmen die Idee auf.