Weihbischof Reinhard Hauke bei seiner Predigt. (Foto aus dem Livestream)

Es ist sehr ungewöhnlich im Eichsfeld zu einer Firmung eine fast leere Kirche vorzufinden. Normalerweise sind die Kirchen zu solch einem Anlass übervoll. Doch Corona verlangt es anders. Trotzdem war es für die Firmbewerber, Paten und Angehörigen eine feierliche Firmung, soweit es mit dem angewiesenen Abstand möglich ist. 

Weihbischof  Reinhard Hauke begrüßte die acht Firmlinge in der St. Bonifatiuskirche in Leinefelde, deren Paten, und auch alle, die online verbunden waren, auch als Gebetsgemeinschaft. Wir bitten an diesem Sonntag um den Heiligen Geist für junge Christen, die auf dem Weg sind, ihr Christentum selbst in die Hand zu nehmen, zu gestalten, weiterzugeben, sagte der Weihbischof. 

Leticia Orlob begrüßte im Namen der Firmbewerber den Weihbischof und sagte, dass sie sich ein Jahr intensiv auf die Firmung vorbereitet hatten und sie freuen sich auf einen schönen Gottesdienst. In der Vorbereitung auf die Firmung können sich die Jugendlichen mit ihrem Glaube und ihren Fragen an das Leben auseinandersetzen. In Nicht-Corona-Zeiten treffen sie sich oft in dieser Vorbereitung und sind auch gemeinsam unterwegs. Die Firmung ist sozusagen die Vollendung der Taufe. Der eigentliche Termin dieser Firmung war der 30. und 31. Mai 2020. 

Musikalisch wurde der festliche Gottesdienst mit Firmung von Johannes Hofmann, Sarah Bley und Thomas Einberger. Die Firmbewerber Maximilian Stitz und Jonas Müller hielten die Lesung. 

Pfarrer Gregor Arndt begrüßte alle, vor allem Weihbischof Reinhard Hauke. Abstand, Liste, Maske – in diesen “gedimmten” Zeiten ist es nicht einfach, sich miteinander vorzubereiten, auch auf die Firmung. Er dankte vor allem Christoph Hackel und den Firmbegleitern, die die jungen Leute mit auf den Weg geführt haben, durch Gottesdienste, Gespräche, Runden verschiedenster Art. “Ich glaube bei all diesem Prozess der Heilige Geist sein Werk getan hat”, sagte der Pfarrer und versicherte, dass diese jungen Leute es wert seien, gefirmt zu werden. 

Weihbischof Reinhard Hauke dankte allen, die die Firmung mit vorbereitet hatten. In seiner Predigt sprach er über Wahrheit und darüber, dass sich in dieser Zeit sicher viele fragen, was ist wahr und was nicht, auch zum Thema Impfstoffe. Den ganzen Tag gäbe es neue Nachrichten. Manche seien auch schon müde und sagen sich, ich vertraue nur noch mir selbst. Was ist Wahrheit, fragte der Weihbischof. Jesus verspricht seinen Jüngern, er gibt ihnen den Geist der Wahrheit. Doch die Welt können ihn nicht verstehen oder empfangen, weil sie ihn nicht sehe. Nicht überall würde der Geist der Wahrheit dankbar aufgenommen, führte der Weihbischof weiter an. 

Doch die Zusage Jesu würde auch heute noch gelten, auch für die jungen Christen, die hier in der Bonifatiuskirche versammelt seien. Sie seien gerufen, den Geist der Wahrheit aufzunehmen. Er entfalte sich in verschiedenster Weise und die Menschen würden ihn in verschiedenster Weise aufnehmen und versuchen, daraus zu leben. Der Weihbischof brachte ein paar Beispiele, wie man aus dem Geist leben kann. Er sprach die Firmlinge an, die es vielleicht schon versucht hatte, Zeugnis gaben und nicht immer verstanden oder evtl. belächelt wurden, weil sie zur Firmung gehen. Aber die jungen Leute haben gespürt, dass der Gottesgeist etwas ganz besonderes ist und in das eigene Leben hinein wirkt. Der Geist der Wahrheit möge euch begleiten und froh machen, bei allem Auf und Ab immer in der Gewissheit, Du bist nicht allein, sagte er zu den Firmlingen. 

Nach der Predigt sprachen die Firmlinge ihr Taufbekenntnis. Danach traten die Firmbewerber einzeln mit ihren Paten nach vorn. Weihbischof Hauke legte dem Firmling Hand auf, salbte ihn mit Chrisam ein Kreuzzeichen auf die Stirn mit den Worten “Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist. “ Als Zeichen seiner Unterstützung legt der Firmpate die Hand auf die Schulter des Firmlings. 

Zum Abschluss des Firmgottesdienstes gab es Dankesworte von den Gefirmten an Weihbischof Reinhard Hauke und einen kleinen Geschenkkorb, für die sich der Weihbischof herzliche bedankte. Er sagte zum Schluss: “Es ist schon immer bewegend, Christen zu erleben, die sagen, dass möchte ich jetzt selbst tun, Glaubenszeuge sein. Ihr habt die Unterstützung eurer Paten und Eltern, die ich herzlich von hier grüße, die euch sicher einen würdigen Empfang bereiten werden, soweit es in dieser besonderen Zeit möglich ist.” Und im Hinblick auf später verwies er darauf, dass man durchaus auch ein oder zwei Jahre später Firmerneuerung im Zusammenhang mit einem Firmgottesdienst feiern könne. 

Das Sakrament der Firmung haben heute in der Bonifatiuskirche in Leinefelde empfangen: 

Sarah Apostel

Lucas Fischer

Marie Hellrung

Jonas Müller

Leticia Orlob

Hannah Spitzenberg

Maximilian Stitz

Katarzyna-Maria Wikaryjczyk

Ihnen allen auch von unserer Seite herzlichste Glückwünsche.

Ilka Kühn