Ministerin Katharina Schenk: „Thüringer Bestände müssen geschützt werden!“
Die für Klauentiere, wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine, aber auch für viele Zoo- und Wildtiere hochansteckende Viruserkrankung Maul- und Klauenseuche (MKS) wurde am 10. Januar 2025 in einem Bestand von Wasserbüffeln im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland festgestellt. Dies ist die erste Feststellung dieser hochansteckenden Tierseuche in Deutschland seit 1988.
Vor diesem Hintergrund ruft die für Tiergesundheit zuständige Ministerin Katharina Schenk alle klauentierhaltenden Betriebe sowie die Halterinnen und Halter von Lamas, Alpakas, Gehegewild und ähnlichen Tieren zu erhöhter Wachsamkeit und der strengen Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen auf. Die Teilnahme an Märkten und Ausstellungen sollte zunächst unterbleiben, auch wenn es rechtlich möglich ist.
Dazu Ministerin Schenk: „Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg ist absolut besorgniserregend. Thüringen ist aktuell nicht betroffen. Die Viruskrankheit ist hoch ansteckend und es gibt für die erkrankten Tiere keine Behandlungsmöglichkeiten. Nun ist höchste Wachsamkeit gefragt. Ich bitte alle Tierhalterinnen und Tierhalter – egal ob gewerblich oder Hobby – ihre Tiere genau zu beobachten. Informieren Sie sofort Ihren Tierarzt oder das zuständige Veterinäramt, wenn Sie Krankheitserscheinungen feststellen, die auf die Maul- und Klauenseuche hindeuten.“
Symptome können Fieber, vermehrter Speichelfluss, eine gerötete Mundschleimhaut oder Bläschen an der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen sein. Dies kann zu verminderter Futteraufnahme und Lahmheitserscheinungen führen. Aber auch sehr unspezifische Erscheinungen, wie ein Milchrückgang, können auf eine Erkrankung hindeuten.
„Wir müssen versuchen, die Thüringer Bestände mit allen Mitteln zu schützen. Für den Ernstfall sind wir dennoch vorbereitet. Das Landestierseuchenkrisenzentrum ist in Bereitschaft und sofort einsatzfähig, sollte es aktiviert werden. Im Laufe der Woche werden praktizierende Tierärztinnen und Tierärzte durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums und des Landesamtes für Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit der Tierseuchenkasse zu Besonderheiten bei der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (Probennahme, Einhaltung von Hygienemaßnahmen, ggf. Impfung) geschult. Alle Beteiligten, wie Verbände, Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämter, werden laufend informiert und sensibilisiert. Die Landkreise und kreisfreien Städte wurden aufgefordert, überregionale Veranstaltungen mit Klauentieren bis auf Weiteres zu untersagen.“
Hintergrund:
Bei der Maul- und Klauenseuche (MKS) handelt es sich um eine hochansteckende Viruserkrankung der Paarhufer und Schwielensohler. Als empfänglich gelten unter anderen Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer, Giraffen, Kamele und Flusspferde sowie die nicht zu den Paarhufern zählenden Elefanten. Die typischen Wirte für Viren der Maul- und Klauenseuche in Deutschland sind Hauswiederkäuer und -schweine, aber auch viele Zoo und Wildtiere. Für den Menschen als Verbraucher von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch besteht keine Gefahr, vgl. https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/maul-und-klauenseuche/.
Die häufigste Übertragungsart ist der Kontakt zwischen erkrankten und empfänglichen Tieren. An Maul- und Klauenseuche erkrankte Tiere verbreiten das Virus in großen Mengen mit der Flüssigkeit aufgeplatzter Blasen, aber auch mit Speichel, Milch, Dung und der Atemluft. Es besteht zudem ein hohes Risiko für eine indirekte Ansteckung über kontaminiertes Futter, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen.
In Thüringen gab es aktuell bisher keinen Ausbruch der Maul- und Klauenseuche.