Dingelstädt. Überraschend großer Bahnhof im ehemaligen Pfarrhaus in Dingelstädt zur
Eröffnung der neuen 4er-WG für volljährige junge Erwachsene am 12. Dezembeer.

v.li. Manuel Wegerich, Michael Groß, Stefanie Schmerbauch, Christina Mann, Marc Pokoj, Christoph Jünemann und Micha Hofmann. Foto: Regina Englert

Etliche Netzwerkpartner, Mitarbeiter und Kollegen, Vorstandsmitglieder des Diakonischen Werkes Eichsfeld-Mühlhausen e.V., Gemeindeglieder, die örtliche Pfarrerin, beteiligte Firmen sowie die Stadt mit zahlreichen Vertretern waren zu diesem Anlass in die Bahnhofsallee gekommen. Michael Groß, der Dingelstädter Hauptamtsleiter, vertrat den Bürgermeister und überbrachte dessen Grüße.

Blick in eines der freundlich hergerichteten WG-Zimmer. Foto: Regina Englert

An seiner Seite die Dezernentin Ilona Helbing, die Jugendamtsleiterin Nicole Weber, der örtliche Vertreter der Polizei, Herr Müller sowie die Leiterin des Ordnungsamtes, Anja Eulitz.
Gemeinsam mit allen anderen wollten sie sich einen persönlichen Eindruck verschaffen, was
hier zukünftig konkret angeboten wird.

Neugierig streiften die Gäste durch die freundlich eingerichteten, hellen Räume. Im neuen Jahr startet hier das ambulante Wohnangebot – mit vier Zimmern, Gemeinschaftsküche und Bad. „Es werden „erprobte“ junge Erwachsene ab 18 Jahren aus unseren Einrichtungen des betreuten Wohnens hier einziehen“, erklärte Stefanie Schmerbauch, die Geschäftsführerin des Diakonisches Werkes Eichsfeld-Mühlhausen e. V.. 

Menschen, die aus stationären Jugendhilfeeinrichtungen kommen, sollen hier mithilfe
individueller Betreuungsangebote auf die Selbständigkeit vorbereitet werden. Alle sind in
Schule oder Ausbildung eingebunden. Die sogenannte stationäre Jugendhilfe endet teilweise
mit dem 18. Geburtstag. Das bedeutet für Jugendliche ohne familiäres Netz, dass sie plötzlich
auf sich alleingestellt sind. „So etwas geschieht im „normalen“ Leben nicht, da begleitet man
seine Kinder viel länger“, berichteet Stefanie Schmerbauch.

Um diese Lücke zu füllen, gebe es diese Formen des Wohnens. Junge Menschen brauchen auch in der Volljährigkeit Unterstützung und Hilfe. Regelmäßig werden Mitarbeitende vor Ort sein und beispielsweise bei Behördengängen zur Seite stehen. Jedes Mitglied der gemischten Gruppe zahlt hier Miete und Verbrauchskosten. Die WG liegt günstig – Einkaufsmöglichkeiten und Busbahnhof sind in direkter Nähe.


Warum die Stadtverwaltung so zahlreich vertreten war, lag an einem Missverständnis im
Vorfeld. Hauptamtsleiter Michael Groß erklärt dazu: „Wir als Stadt sind anfangs von falschen
Voraussetzungen ausgegangen, was die Belegung der Wohnung betrifft. Aber wir konnten das
miteinander klären.“ Als Stadt könne man dieses Projekt nur unterstützen, unterstreicht erjetzt.

Junge Erwachsene, die hier integriert würden und damit dem Arbeitsmarkt zur
Verfügung stünden, wären ein Gewinn für Dingelstädt.

Ausdrücklich bedankt haben sich Stefanie Schmerbauch und Christina Mann, die
Ansprechpartnerin der WG, bei den Förderern des Projekts und nannten dabei explizit die
Share Value Stiftung und Stiftung Wohnen sowie das Diakonische Werk. Nun ist alles bereit
und wartet auf den Erstbezug.