Bürgermeister von Schmölln fordert Unterstützung für kommunale Bäder
Leinefelde-Worbis. Am vergangenen Montagnachmittag hat der Werkausschuss des städtischen Eigenbetriebes Kommunale Liegenschaften der Stadt (KLW) in seiner Sitzung Kenntnis über den Apell des Bürgermeisters von Schmölln, Sven Schrade, erhalten. Bürgermeister Christian Zwingmann informierte die Runde über den Brief, den er von seinem Amtskollegen erhielt und bat um Zustimmung. Es geht um einen Apell zur Unterstützung für Kommunale Bäder. Dem schlossen sich die Mitglieder des Werksausschusses an.
In einem eindringlichen Appell hat der Bürgermeister von Schmölln, Sven Schrade, alle Thüringer Kolleginnen und Kollegen aufgerufen, sich für eine nachhaltige finanzielle Unterstützung der kommunalen Bäder einzusetzen. Mit dem Hinweis auf die Bedeutung der Bäder als gesellschaftliche und gesundheitliche Infrastruktur bittet Schrade eindringlich um ein gemeinsames Vorgehen gegenüber dem Land Thüringen, um die Zukunft dieser Einrichtungen langfristig zu sichern.
Hintergrund: Einmalige Hilfsgelder 2024
Dank einer gemeinsamen Initiative konnten viele Kommunen im Jahr 2024 einmalig rund 178.000 Euro vom Freistaat Thüringen erhalten, um ihre Bäder weiter betreiben zu können. Doch der Bürgermeister von Schmölln betont: „Diese Mittel waren leider nur einmalig. Durch beharrliches Aufzeigen der teils dramatischen Lage in unseren Kommunen haben wir erreicht, dass die Landtagsabgeordneten die Problematik erkannt und parteiübergreifend finanzielle Unterstützung bereitgestellt haben. Doch es braucht langfristige Lösungen.“
Forderung: Institutionelle Förderung für kommunale Bäder
Schrade fordert gemeinsam mit anderen Bürgermeistern eine institutionelle Förderung für Thüringens kommunale Bäder, ähnlich wie sie bereits für Theater und Orchester existiert. Während derzeit 12 Kultureinrichtungen 83 Millionen Euro jährlich erhalten – eine Summe, die bis 2032 auf 115 Millionen Euro anwachsen soll – fordert der Bürgermeister ein jährliches Budget von mindestens 30 Millionen Euro ab 2025 für die Bäder. Dies würde es ermöglichen, dass die 39 kommunalen Bäder in Thüringen etwa 60 % ihrer Betriebskosten decken können.
„Unser Ziel ist eine langfristige Planbarkeit und finanzielle Stabilität für die Bäderinfrastruktur in den Thüringer Kommunen,“ so Schrade. Er schlägt Folgendes vor:
Zwei konkrete Schritte zur Unterstützung
Teilnahme an der Leitveranstaltung „Bäder in Not“ am 12. November 2024
Die Veranstaltung findet von 12 bis 14 Uhr im Erfurter Rathaus statt und wird als „Zukunftskonferenz zur Rettung der Thüringer Bäder“ bezeichnet. Schrade appelliert an alle betroffenen Bürgermeister, durch persönliche Präsenz zu zeigen, dass die Bäder-Problematik für die Thüringer Kommunen ein wichtiges Thema ist. Die Podiumsdiskussion soll mit Vertretern aus Politik und Kommunen stattfinden und mögliche Lösungen erarbeiten.
Direkte Ansprache der Landtagsabgeordneten
Schrade empfiehlt den Bürgermeistern, in den kommenden Wochen das persönliche Gespräch mit den jeweiligen Landtagsabgeordneten ihres Wahlkreises zu suchen. „Laden Sie die Abgeordneten zu einer Führung in das örtliche Bad ein, um ihnen die Bedeutung dieser Einrichtungen zu verdeutlichen und klarzumachen, warum eine finanzielle Unterstützung in Höhe von jährlich 30 Millionen Euro so dringend erforderlich ist.“
Ein Appell zur Solidarität
Abschließend hofft Bürgermeister Sven Schrade auf die Unterstützung seiner Kolleginnen und Kollegen. „Nur gemeinsam können wir dieser Forderung eine starke Stimme verleihen und das Überleben unserer Bäder sichern.“
Dieser Appell zeigt deutlich, wie wichtig eine nachhaltige und planbare Unterstützung für die Thüringer Bäder ist. Die kommunalen Bäder sind ein zentraler Bestandteil des öffentlichen Lebens und leisten nicht nur einen Beitrag zur Freizeitgestaltung, sondern auch zur Gesundheitsförderung der Bevölkerung.
Ilka Kühn