Soviel Geld wurde noch nie erlaufen, der Jubel war groß. Foto: Stefanie Stachowiak

Im Sommer wird gelaufen und im neuen Schuljahr das Ergebnis bekanntgegeben. Es geht aber dabei nicht um Punkte und Zeiten, sondern um Geld, das einem guten Zweck dienen soll. So war es auch in diesem Jahr. Der Spendenlauf der Grundschule Konrad Hentrich Leinefelde um den Leinefelder Teich hat im Jahr 2015 begonnen. Seitdem wurden viele Wünsche erfüllt…

Weil es regenete, versammelten sich alle im Flur und warteten gespannt auf das diesjährige Ergebnis. Foto: Ilka Kühn

Schulleiterin Heike Kaufhold ließ kurz noch einmal die vergangenen Jahre Revue passieren. 2015 begann alles mit etwas über 2000 Euro. 2018 wurde die 4000-Euro-Marke überschritten. 2020 knackte man die 5000-Euro-Marke und 2021 sogar die 6000-Euro-Marke, bevor die Pandemie alles veränderte. Doch selbst im letzten Jahr wurden beeindruckende 5800 Euro gesammelt – ein Beweis für den ungebrochenen Einsatz und den festen Glauben an eine bessere Zukunft.

„Manche können nicht so viel geben, das ist auch okay, manche können mehr geben, das ist dann natürlich besonders schön, aber wir wollen hier keinen Wettbewerb draus machen,“ betontedie Schulleiterin. In einer Zeit, in der oft Leistung und Erfolg gemessen werden, ist es wichtig zu erkennen, dass jeder Beitrag zählt – unabhängig von seiner Größe. Die gesammelten Beträge werden individuell aufgeteilt, zuerst wird ermittelt, was die Schule benötigt, und der verbleibende Betrag wird für den guten Zweck verwendet. Diese flexible Handhabung stellt sicher, dass die Mittel dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Die Vorsitzende des Fördervereins der Schule, Monique Fütterer, und Heike Büchner vom Elternhaus in Göttingen sprachen zu den Schülern und erklärten, wofür die gesammelten Gelder verwendet werden sollen. Ihre Worte werden uns daran erinnern, dass es nicht nur um Geld geht, sondern um die Geschichten und Hoffnungen der Menschen dahinter, so Heike Kaufhold. Sie machte es mit den Kindern ganz spannend bis zum Ergebnis : 6800 Euro! Für das Elternhaus gibt es 2000 Euro als Spende, der andere Teil des Geldes wird für eine Theaterfahrt nach Halle mit der ganzen Grundschule verwendet.

Heike Büchner stellte sich vor und erklärte, wie sie zum Verein „Elternhilfe für krebskranke Kinder“ kam. Ihre Tochter erkrankte im Alter von vier und sechs Jahren an Krebs und kämpfte drei Jahre lang, bis sie wieder gesund wurde. Der Verein wurde vor 35 Jahren von Eltern gegründet, um ein Elternhaus zu bauen, in dem Eltern von kranken Kindern übernachten können, was damals in der Klinik nicht möglich war.

Das Elternhaus hat 15 Zimmer und zwei komplette Wohnungen für Familien, die länger vor Ort bleiben müssen. Es bietet nicht nur krebskranken, sondern allen schwer erkrankten Kindern und ihren Familien Unterstützung, einschließlich psychosozialer Begleitung. Das Elternhaus dient als Zuhause auf Zeit, auch für Großeltern, wenn die Eltern beruflich verhindert sind. Der Verein stellt sicher, dass Spielsachen u.a. vorhanden sind und besondere Wünsche schwerkranker Kinder erfüllt werden. Drei professionell ausgebildete Therapeuten helfen den Familien, mit ihrer Lebenssituation klarzukommen und unterstützen die Kinderonkologie.

Die alljährliche Spendenübergabe an der Konrad-Hentrich-Grundschule ist weit mehr als nur eine Geste. Es ist ein Symbol für die Stärke der Gemeinschaft und für die unerschütterliche Hoffnung, die in den Herzen der Menschen lebt. Heike Büchner, die erste Vorsitzende des Elternhauses für das krebskranke Kind in Göttingen, zeigte in ihrer Rede eindrücklich auf, wie wichtig solche Spenden sind. Sie erzählte von den schweren Zeiten, die sie durchlebt hat, und von der Freude, als ihr eigenes Kind wieder gesund wurde. Diese Geschichten sind es, die uns daran erinnern, wie wertvoll jede Unterstützung ist.

Ilka Kühn